Corona – Die Rahmenkonzepte sind aufgehoben

Eigentlich gibt es gar nichts zu berichten, aber eben genau dieses Nichts ist heute das Berichtenswerte und meine Corona-Nachricht zum Start in die Woche: Die berühmten „Rahmenkonzepte“, die Anstrengungen, das pandemische Geschehen durch die Regulierung des touristischen Geschehens einzudämmen, die Konzepte an denen wir uns alle über Monate hinweg die Zähne ausgebissen haben, die unsere Arbeit mit Bestimmungen und Beschränkungen aller Art überzogen und teils unmöglich gemacht haben, Konzepte, auf die wir immer händeringend gewartet haben, damit wir wissen, was wir wie und in welcher Form am nächsten Tag anbieten können aus unserem verbliebenen Portfolio, die teilweise so detailreich und gleichzeitig mit so verwirrend großem Interpretationsspielraum verfasst waren, dass sie uns in den Wahnsinn getrieben haben – diese Rahmenkonzepte sind jetzt allesamt aufgehoben! Ganz offiziell. Mit Brief und Siegel, Unterschrift und einem eigenen Gesetzesblatt. Für jedes einzelne Konzept eine eigene Aufhebung.

Was Sie jetzt damit machen, bleibt Ihnen überlassen. Drucken Sie sich die Dinger aus und erfreuen Sie sich an ihnen, hängen Sie sie an die Wand, ignorieren Sie sie, feiern Sie den Tag oder gehen Sie einfach wieder zum Alltag über. Das Schöne ist: Sie müssen sie nicht einmal lesen. Denn in allen steht das Gleiche drin:

Die gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und für Gesundheit und Pflege „Corona-Pandemie: Rahmenkonzept [hier einsetzen, welches Rahmenkonzept Sie betraf]“ vom soundsovielten Dezember 2021 …. wird aufgehoben.“

Nun müssen Sie also nur noch für sich selbst und für Ihren Betrieb überlegen, ob Sie noch die eine oder andere Grundregel beibehalten möchten. Für die sogenannten „vulnerablen“ Mitglieder unserer Gesellschaft ist die Pandemie mitnichten vorbei und weiter gefährlich, daher sollten wir im individuellen Fall deren Schutzbedürfnis weiter respektieren, aber ich glaube, die breite Akzeptanz für weitere Maßnahmen ist vorerst durch für diesen Sommer, wenn man sich so umschaut. Und es ist ja auch tatsächlich schön, wieder Menschen in den Städten und in den Biergärten und Cafés zu sehen.

Das war schon alles, was es heute im Blog gibt, aber irgendwie fühlte ich mich zu dieser aktuellen Abrundung der vergangenen zwei Jahre gedrängt. Auch der Katastrophenfall ist schon länger aufgehoben. Leider jedoch haben wir weiterhin keinen Mangel an Katastrophen auf dieser Welt. Unsicherheit – das Gift für die Reisetätigkeit – wird uns wohl noch eine ganze Weile weiter begleiten. Freiheit und Frieden für die Ukraine steht aber wohl bei fast allen Menschen ganz oben auf der Wunschliste!

Das touristische Geschehen ist in diesen Wochen irgendwie schwer zu lesen. Manches geht wieder, anderes geht komischerweise irgendwie gar nicht, es ist immer noch in Teilen eine große Zurückhaltung zu verspüren. Vom alten Normal sind wir immer noch weit entfernt, und ein neues Normal ist noch nicht zu erkennen.

Aber gut, die Aufgabe des Tages war es, Ihnen die Aufhebungen näherzubringen, deswegen kommen sie hier auch alle nacheinander, nur für Sie!

Der Saisonauftakt zu Ostern

Wir schreiben das Jahr 2022. Es ist Ostern. Und wir können fast wie in früheren Jahren den Saisonauftakt begehen und spüren den Aufwind und den Zuspruch unserer Gäste, nach den ruhigen Wintermonaten! Wann hatten wir das zuletzt? Ja: 2019. Das ist drei Jahre her!

Es ist und wird aber nach wie vor kein ganz normales Tourismus-Jahr. Zu viele Unsicherheitsfaktoren spielen immer noch eine Rolle oder sind neu hinzugekommen:
– Corona mit anhaltend hohen Infektionszahlen, die zwar aktuell nicht zu so vielen schweren Krankheitsverläufen führen, aber zu irrsinnig vielen Ausfällen im Personalbereich, so dass alle Betriebe ständig hin- und herjonglieren müssen,
– der Krieg in der Ukraine, der schreckliches Leid über viele, viele Menschen bringt und insgesamt kräftig auf die Stimmung drückt, und in bestimmten Märkten auch die Frage „Reisen oder nicht reisen?“ eher negativ ausfallen lässt,
– die damit einhergehende Frage, wie teuer Mobilität und Energie und alles andere noch werden und ob dies nicht doch auch Menschen vom Reisen abhalten wird,
– und speziell hier in Bamberg wird das touristische Geschehen durch die Schaffung einer weiteren Engstelle im Altstadtkern beeinflusst, ja, ich rede von der Unteren Brücke, aber darauf komme ich gleich noch.

Zunächst einmal gibt es auch viele positive Entwicklungen, die wir feststellen können. Seit einigen Wochen ziehen die Buchungsanfragen kräftig an und wir spüren, dass die Lust zu reisen wieder da ist. Ob es unsere Pauschalen sind, die sich gerade mit ihrem „Alles-aus-einer-Hand“-Service großer Beliebtheit erfreuen, oder die vielen verschiedenen Führungen, die allmählich auch von Gruppen wieder gefragt sind, oder die Erlebnisangebote, die nun alle so langsam wieder beginnen. Schauspielführungen und Rundgänge mit Nachtwächtern oder Geschichtenerzählern, Schattentheater, kulinarische Spaziergänge oder Radtouren, Ausflugsfahrten ins Umland, Bieriges, Musikalisches, Mittelalterliches – wir sind so froh, dass alle unsere Partner wieder da sind mit ihrer Kunst, ihrem Wissen und ihren Angeboten, und wir alle zusammen hoffen auf eine gute Saison.
Erstmalig sind all diese Angebote vollumfänglich online buchbar, ein Meilenstein für unseren Vertrieb! Das waren unsere Hausaufgaben, die wir in der Coronazeit erledigt haben: Direkt online buchbar zum Wunschtermin, bezahlt und abgewickelt, Tickets sofort vorliegend. Schauen Sie mal rein, die Vielfalt der Angebote macht regelrecht neidisch, dass man nicht selber mal nach Bamberg kommen kann als Neuling, als Gast, und all das erleben kann. Und der Erfolg gibt uns recht, dass dieser Weg unumkehrbar ist: Die Online-Buchungen gehen aktuell durch die Decke, jeden zweiten Tag können wir Rekordumsätze vermelden, über diesen Vertriebsweg läuft richtig, richtig viel!

2022 wird auch das Hoffmann-Jahr begangen, nicht nur in Bamberg, auch Berlin feiert den 200. Todestag des Dichters, Komponisten, Kapellmeisters, Zeichners, Juristen und Schluckspechts der düsteren Romantik. Das Jubiläum feiert mit vielen Veranstaltungen dieses Multitalent, das fünf prägende – und marternde – Jahre in Bamberg verbrachte. Auch wir bieten mehrere öffentliche Führungen an. Schauen Sie sich das bisher bekannte gesamte Programm auf der eigenen Jubiläumswebsite an, es lohnt sich.

Und pünktlich zu Ostern ist auch unsere Broschürenpalette komplett. Wir haben teilweise abgewartet, wie sich die pandemische Lage entwickelt, um notfalls noch einmal reagieren zu können mit Änderungen und Aktualisierungen. Aber jetzt liegt alles vor und auch Sie können Ihre Gäste gerne damit versorgen, unser Lager ist gut gefüllt. Wenn Sie größere Mengen benötigen, schicken Sie uns bitte eine kurze E-mail an tourist-info@bamberg.info, denn dann können die Kolleginnen und Kollegen sicher gehen, dass wir ausreichend Material in der Geyerswörthstraße 5 haben, und sie nicht extra aus unserem Außenlager holen müssen, was wir nur einmal in der Woche schaffen.

Ja, und zum Schluss noch ein paar Worte zur Unteren Brücke. Wir halten es nach wie vor für ein Wagnis, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken, diese wichtige Verbindung, diese gern genutzte Querung der Regnitz, diesen wunderbar kommerzfreien Treffpunkt und Verweilort für Bamberger und Bambergerinnen, Umlandbewohner, Studierende und die Gäste unserer Stadt mit einem Biergarten zu bespielen. Wie auch immer, er hat heute den Betrieb aufgenommen, und wir müssen darauf reagieren. Denn das schlimmstes Szenario, das ich mir vorstellen kann, ist, dass die Nutzungskonflikte schnell eskalieren, sobald das Wetter verlässlich schön wird, es die eigene Bevölkerung wieder mehr nach draußen zieht und dann auch die Gästezahlen zunehmen – und am Ende die Touristen als die Schuldigen an dem neuen Hotspot gebrandmarkt werden. Das würde unsere Bemühungen um Tourismusakzeptanz und unsere Maßnahmen zur Tourismusverträglichkeit wieder um Jahre zurückwerfen. Und auch wenn ich mir hier noch einmal den Mund verbrenne: Die Gäste unserer Stadt als Bollwerk gegen junge Menschen in Szene zu setzen, finde ich einfach unfair und ungerecht! Aber wir leben in einer Demokratie – und das ist gut so! – und nun schauen wir uns das einfach mal an, wie die Mehrheit es entschieden hat und wie es läuft. Vielleicht ist es ja auch ein Sturm im Wasserglas und alles wird gut, die Stimmung bleibt großartig und alle finden es toll. Aber das nur, um zumindest ein kleines Fünkchen Hoffnung am Leben zu halten.

Für uns und alle Anbieter, die mit ihren Führungen, Rundgängen und Touren auf den freien Zugang zu den Brücken dieser Stadt angewiesen sind, heißt das: Wir müssen noch mehr Rücksicht nehmen und noch flexibler und professioneller agieren, um unseren Teil dazu beizutragen, dass die Situation eben nicht allzu schnell eskaliert, und letztlich versuchen, die Untere- wie auch die Obere Brücke, die ja auch nicht in ganzer Breite zur Verfügung steht aufgrund diverser Freischankflächen, zu entlasten.

Mit folgenden Überlegungen möchte ich alle bitten, ihre Angebote daraufhin zu überprüfen, ob sie ein Stück weit zur Entlastung der Unteren und Oberen Brücke beitragen können:
– Alternative Brücken nutzen: Heinrich-Bosch-Steg, Markusbrücke, Geyerswörthsteg, Untere Mühlbrücke, Bischofsmühlbrücke, Obere Mühlbrücke, Brucknersteg, Nonnenbrücke. All diese Brücken liegen nicht so zentral wie die Obere und Untere Brücke, aber sie bieten das Potential, neue Wegeführungen zu entdecken und auch andere Areale in Führungen und Rundgänge einzubinden.
– Klein Venedig sieht man auch vom Leinritt aus oder von der Markusbrücke.
– Alternative Treffpunkte vereinbaren: Die beiden Brücken und ihre Brückenköpfe meiden als Treffpunkt.
– Erklärungen auf den Brücken kürzen oder verschieben, die Brücken nur queren.
– Den Wegeverlauf flexibel anpassen, wenn akute Verstopfung droht.

Der letzte Punkt ist sicherlich der wichtigste. Professionell agieren, flexibel reagieren und die Gruppen beisammen halten und wenn doch, dann zügig durch den Hotspot geleiten. Es wird ja nicht immer überfüllt sein.

Touristen werden weiterhin eine oder beide unserer Premium-Brücken nutzen, auch Gruppen werden weiterhin über die Brücken gehen, zu einmalig ist nun einmal das Alte Rathaus und der Blick auf Klein Venedig von den Brücken aus. Aber gerade weil diese Gäste ja alle im Laufe ihres Bamberg-Besuchs noch einmal selbst und individuell dorthin gelangen werden, reicht es vielleicht doch manchmal, wenn man auf die Brücken hinweist und sie nicht zwangsläufig quert. Ich weiß, das fällt schwer, und ja ich weiß, auch wir haben ein Anrecht auf die Brücken, aber es hilft uns allen nicht weiter, wenn wir nicht unser Möglichstes tun, die Situation zu entschärfen.

Wir werden versuchen, all unsere auswärtigen Partner zu informieren über diesen neuen Umstand, aber natürlich erreichen auch wir bei weitem nicht alle Gruppen, die nach Bamberg kommen, deren Reiseleitungen seit Jahren denselben Weg gehen. Deswegen sind wir selbst es, die hier verantwortungsbewusst handeln müssen, denn Sie und wir, wir kennen uns aus und sind die Profis!

Wir werden die Situation genau beobachten und nach Möglichkeit reagieren, sobald die Nutzungskonflikte zu eskalieren drohen. Mal ganz abgesehen davon, tun mir die Bedienungen jetzt schon leid, die die Länge der Brücke meistern sollen mit Gläsern und Essen inmitten des bunt gemischten Völkchens, das sich trotz der Einschränkungen auf der Brücke tummeln wird.

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Partnerinnen und Partner, einen guten Saisonauftakt, mögen Ihre Einrichtungen und Betriebe, Ihre Häuser und Veranstaltungen, Ihre Angebote und Ihre Künste auf fruchtbaren Boden fallen und viele alte und neue Freunde für Bamberg gewinnen!

Ein gesegnetes und friedvolles Osterfest!

Coro… was?

Hätten Sie’s geglaubt? Dass es tatsächlich so kommt, wie es sich angedeutet hat in den letzten Tagen? Hätten Sie? Hand aufs Herz!

Ich gebe zu, ich habe ganz vergessen, dass heute Dienstag ist. Und dienstags nun mal immer das bayerische Kabinett tagt und entscheidet. Und somit dienstags immer Action angesagt ist. Denn Entscheidungen führen zu neuen Regeln. Und neue Regeln wollen im Alltag umgesetzt werden! Und zwar möglichst schnell.

Und heute? Heute wurde tatsächlich angekündigt, dass alles fällt. Alles, was wir uns mühsam angelernt haben, alles, woran wir uns gewöhnt haben, alles, was bisher vor Corona hat schützen sollen. All das fällt jetzt weg – in der Hoffnung, dass Corona bleibt, was es gerade aktuell ist: eine sehr ansteckende, aber offenbar deutlich weniger tödliche Krankheit. Wohl denen, die nicht zu den sogenannten vulnerablen Personengruppen gehören, für die das Coronavirus immer noch eine tödliche Bedrohung ist. Denn man stellt jetzt um auf Eigenverantwortung.

Gesetzlich vorgeschrieben sind ab Sonntag, 3. April nur noch folgende Dinge:

  • FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV und in medizinischen, pflegerischen Einrichtungen und in größeren Sammelunterkünften.
  • Besucher ebensolcher medizinischer Einrichtungen benötigen weiter einen tagesaktuellen Test

Und das war’s! Okay, in Schulen soll bis Ostern erst einmal weiter getestet werden, aber auch dort fallen die Masken ab Montag weg.

Abstandswahrung, das Tragen medizinischer Gesichtsmasken in Innenräumen und Hygienekonzepte werden nur noch empfohlen, sind also freiwillig. 2G, 3G, 2Gplus und all das fallen weg. Und die Kontaktbeschränkungen sind ja schon gefallen.

Bayern wird sich auch nicht der laut Bundesinfektionsschutzgesetz möglichen Regelung zu Hotspots annähern. Unter bestimmten Gefährdungsszenarien der Gesundheitsinfrastruktur oder wenn eine neue, gefährlichere Virusvariante auftauchen sollte, könnten in definierten Hotspots – von kleinen Einheiten wie Landkreisen oder kreisfreien Städten bis rauf zum ganzen Bundesland – auch wieder Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht eingeführt werden. Aber Bayern sagt, das sei nicht rechtssicher, und daher von Haus aus nicht umsetzbar.

Tja, da stehen wir nun und sollen uns wieder selber organisieren. Was bedeutet das jetzt eigentlich? Jede Einrichtung, jeder Betrieb kann jetzt für sich entscheiden, ob er seine Kunden noch um die Einhaltung bestimmter Maßnahmen, wie Maskentragen, bittet. Aber für Zugangsbeschränkungen gibt es keine gesetzliche Grundlage mehr. Was ist mit den Quarantäneregeln, was ist mit den Testzentren?

Nun, das ist wohl die Normalität, die wir uns alle gewünscht haben. Nur fällt es irgendwie gerade schwer, sich darauf einzustellen angesichts der Infektionszahlen von rund um die 3.000. Erinnern Sie sich noch an U50 und Ü50? Das war letztes Jahr im Sommer. Da gab es die Begriffe 2G und 3G noch gar nicht, stellen Sie sich das mal vor! Ich hätte schwören können, dass es den Begriff „3G“ schon mindestens seit Adenauers Zeiten gibt.

Ja, da fällt mir für heute auch nichts mehr ein, konkret in Gesetzesform findet sich das dann vermutlich in der angekündigten 16. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, [Nachtrag vom 2.4.: Habe die Verordnung verlinkt, steht tatsächlich nichts anderes drin…] die pünktlich zum 3. April erscheinen soll.

Hier also nun der Kabinettsbericht – Corona ab Punkt 3 – für all die, die das auch noch nicht ganz glauben wollen, und möglicherweise gerade daheim sitzen, weil sie selbst, ihr Kind, der Nachbar, die Kollegin, der Partner, die Lehrerin, der Mitarbeiter oder die Chefin oder auch alle zusammen positiv sind und sich in Quarantäne befinden – wie gefühlt jeder zweite im Moment.

Corona: Auf, zu, wer, was, wann, wie, oder doch nicht?

Ja, Corona ist tatsächlich noch da. Auch wenn die Pandemie derzeit angesichts der düsteren Weltlage und der schrecklichen Bilder aus dem Krieg in der Ukraine und der großen Zahl Schutz suchender, flüchtender Menschen in unserem Land gerade sehr in den Hintergrund geraten ist. Aber genau genommen ist Corona sogar präsenter denn je. Denn sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld ist die Zahl der Infektionen und der Personen in Quarantäne oder freiwilliger Selbstisolation Legion. Die gesetzlichen Grundlagen hingegen stehen aktuell auf Lockerungen im Quadrat. Auch wenn es also schwer fällt, umzuschalten, im wahrsten Sinne des Wortes, vom Krieg zu Corona: Hier mal wieder eine Zusammenfassung dessen, was aktuell gilt. Denn es ist gerade seeeehr verwirrend.

Heute ist der letzte Tag des alten Infektionsschutzgesetzes auf Bundesebene. Ab morgen, 20.3.2022, ist nur noch ein klitzekleiner Kanon an Maßnahmen übrig, der den Ländern ihre Maßnahmen auf Länderebene ermöglicht. Allerdings gibt es eine Übergangsfrist, die es den Ländern erlaubt, ihre aktuellen Maßnahmen noch bis 2. April zu verlängern. Bayern, zum Beispiel, nutzt diese Zeit und behält die meisten Maßnahmen bis 2. April bei.

Ich zitiere zunächst aus einem Pressetext des Bundesgesundheitsministeriums:

Der Deutsche Bundestag hat das geänderte Infektionsschutzgesetz beschlossen. Auch der Bundesrat hat es abschließend beraten. Es tritt am Sonntag (20. März 2022) in Kraft. In einem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (16. Februar 2022) hatten Bund und Länder beschlossen, dass die Bundesländer auch über den 19. März hinaus Basis-Schutzmaßnahmen und ergänzende Schutzmaßnahmen in Ausbruchsgeschehen ergreifen können:

  • Die Bundesländer können ihre derzeit geltenden Verordnungen bis zum 2. April aufrechterhalten, sofern die dort enthaltenen Maßnahmen denen aus dem neu beschlossenen Katalog entsprechen.
  • Die Länder können Anschlussregelungen nach den neuen Regeln des IfSG beschließen.
  • Das neue Konzept beruht auf 2 Säulen:
  • Ein Basisschutz zielt vor allem auf den Schutz vulnerabler Gruppen. Dazu gehören Maskenpflichten in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens, in bestimmten Gemeinschaftsunterkünften sowie im Öffentlichen Personennahverkehr. Auch umfasst der Basisschutz Testpflichten in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Schulen und Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen.
  • Bundesweit bleiben Maskenpflichten im Luft- und Personenfernverkehr bestehen.
  • In Hotspots, also in Regionen mit bedrohlicher Infektionslage, können zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Maskenpflichten, Abstandsgebote, Nachweispflichten oder Hygieneauflagen angeordnet werden. Das IfSG schreibt konkret benannte Gebiete vor, sogenannte Gebietskörperschaften. Bei einer flächendeckend bedrohlichen Infektionslage kann dies auch ein komplettes Bundesland sein.
  • Das IfSG wirkt präventiv: Hotspot-Regeln können beschlossen werden, wenn eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten droht.
  • Die Schutzmaßnahmen laufen zum 23. September 2022 aus, können bis dahin aber der Lage erneut angepasst und dann verlängert werden.  
  • Außerdem werden mit dem Gesetz die Begriffe des Impf- Genesenen- und Testnachweises gesetzlich definiert.
  • Die Einreiseverordnung wird bis zum 28. April 2022 verlängert.

Was also zum Beispiel bleiben wird, sind die Masken im ÖPNV und im Fernverkehr sowie im Gesundheitswesen, wie auch die weiterhin regelmäßige Testung im Gesundheitswesen und in Schulen. Ergänzt wird dieses Maskengebot durch eine Hotspotregelung. In Hotspots kann dann wieder großflächig Masken- und Abstandsgebot eingeführt werden ebenso wie Zugangsbeschränkungen über 2G/3G usw. und die Verpflichtung zu Hygieneschutzkonzepten für verschiedene Einrichtungen. Hotspots können zum Beispiel Landkreise oder kreisfreie Städte sein, aber auch ganze Bundesländer. Und das war’s. Mehr gibt die Bundesgesetzgebung nicht mehr her.

Kommen wir nach Bayern: Bayern verlängert die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 2. April. Aber nicht alle! Das wäre ja zu einfach. Im Kern bleiben aber fast alle bekannten aktuellen 2G- und 3G-Regeln bestehen:
2G plus in Diskotheken, 2G bei Sport, Kultur und im Freizeitbereich, in Zoos, bei Messen und Kongressen, bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen, 3G in der Gastronomie und im Beherbergungswesen sowie in Hochschulen und im weiteren außerschulischen Bildungsbereich. Was fällt, ist die 3G-Regel im ÖPNV, hierfür gibt es nun keine gesetzliche Grundlage mehr. Da gilt also nur noch das Maskengebot. Generell bleibt die Maskenpflicht aber, und damit ist als Standard weiterhin FFP2 gemeint.

Neu ab dem 20. März sind folgende Regelungen, bzw. Nicht-mehr-Regelungen:

  • Die Kontaktbeschränkungen insgesamt sind gekippt. Es gibt also jetzt keine Begrenzung mehr für die Anzahl der Menschen, die sich öffentlich oder privat treffen dürfen, egal ob geimpft oder nicht geimpft.
  • Es gibt auch keine Vorgaben mehr zu Kapazitäts- und Personenobergrenzen bei Kulturveranstaltungen oder sonstigen Veranstaltungen.
  • Es gibt keine Sonderregelungen mehr für Gottesdienste und Versammlungen.
  • Das Tanz- und Musikverbot in der Gastronomie ist aufgehoben
  • Das Verbot von Volksfesten und Jahrmärkten ist aufgehoben
  • Das Verbot von Feiern auf öffentlichen Plätzen sowie bestehende Alkoholverkaufs- und -konsumverbote sind aufgehoben.
  • Auch die 3G-Regelung im ÖPNV entfällt.
  • 3G-Regelungen am Arbeitsplatz und die Verpflichtung, home-office anbieten zu müssen, entfallen, können aber von den Arbeitgebern selbst fortgesetzt werden.

Für die eher grafisch orientierten unter Ihnen, gibt es natürlich auch wieder eine schöne aktuelle Übersicht aus dem Ministerium, die alle noch weiter gültigen Regeln zusammenfasst.

Auch auf unserer Website haben wir immer die wichtigsten Regeln für unsere Gäste zusammengefasst, ich hoffe, wir haben wieder alles erwischt, was es an Neuerungen nun gab.

Es bleibt also spannend, wie es nach dem 2. April weitergeht. Auch wenn es schwer fällt, den Krieg in der Ukraine unter geschäftlichen und touristischen Gesichtspunkten zu betrachten, wir müssen feststellen: Dieser Krieg wird sich auch wieder auf das Reisegeschehen auswirken. Das Gefühl der Sicherheit, eine der Top-Währungen im Tourismus seit Corona, geht bei einem Krieg mitten in Europa verloren, und auch die hohen Energie- und damit Mobilitätspreise werden die Reiselust zwangsweise bremsen. Solche Preissteigerungen kann kein Anbieter auf Dauer selber schultern, zumal nicht nach zwei Jahren Corona mit aufgebrauchten Rücklagen, also werden viele Preise deutlich steigen, auch im Tourismus.

Wir leben in einer Zeit der Ambivalenz, der Zerrissenheit.

In Sachen Corona gilt es derzeit, diesen irren Spagat hinzubekommen zwischen der Rekordzahl an Neuinfektionen und Rekord-Inzidenzen und all diesen Lockerungen und Veränderungen in Richtung Normalität.

Und genauso zerreißt uns der Zustand, in unseren geheizten Wohnungen am gedeckten Tisch zu sitzen, wohl wissend, dass nur wenige hundert Kilometer von uns entfernt Krieg ist und Menschen in Kellern hausen müssen, in Angst vor Bomben, hungernd, frierend und mit dem Tode bedroht. Wer es nicht bei Solidarität, Spenden und Beten belassen will, dem sei weiterhin die Website von BamberghilftUkraine empfohlen, da ist alles aufgelistet, was man aktuell von hier aus machen kann, spenden kann, helfen kann. Viele, viele Menschen engagieren sich hier und tun, was sie können für die Menschen in der Ukraine und für die Menschen, die bei uns in Bamberg Zuflucht gefunden haben. Privatleute, Mitarbeitende von Stadt und Landkreis, Ehrenamtliche, Krisenstäbe und Hilfsorganisationen. Respekt!

Das macht doch wieder Hoffnung, dass so viel Unmenschlichkeit so viel Menschlichkeit gebiert!

Corona – Erleichterungen zum 4.3.2022

Auch wenn es angesichts des Krieges in der Ukraine und der drohenden humanitären Katastrophe sehr schwer fällt, wieder zu unserem früheren Ausnahmezustand zurückzukehren, gibt es in Sachen Corona aktuell immer noch einige Unsicherheit, wie es jetzt eigentlich weitergeht. Die Ankündigungen aus der letzten MPK sind noch nicht wirklich weiter präzisiert, und wenn dies nicht bald geschieht, laufen die gesetzlichen Grundlagen für weitere Maßnahmen am 20.3. einfach aus. Was auch immer das dann bedeutet…

Bayern hat nun in der heutigen Kabinettssitzung weitere Schritte des in der MPK angedeuteten Stufenplans besprochen und regierungsseitig verabschiedet. Folgende Maßnahmen sind dazu beschlossen und sollen bis 4.3. noch in die 15. BayIfSMV eingearbeitet werden und ab dann auch gelten.

1. Für Angebote der Gastronomie und des Beherbergungswesens gilt statt des bisherigen 2G künftig die 3G-Regel. Auch reine Schankwirtschaften dürfen unter den für die Gastronomie geltenden Bedingungen (insb. 3G, Tanzverbot sowie Verbot von lauter Musikbeschallung) wieder öffnen.

2. Clubs, Diskotheken und vergleichbare Freizeiteinrichtungen dürfen künftig unter den Bedingungen von 2G plus wieder öffnen, also für Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem aktuellem Test (bzw. mit Boosterimpfung). In Clubs und Diskotheken besteht dabei für die Besucher keine Maskenpflicht.

3. Soweit bisher Kapazitätsbeschränkungen für Veranstaltungen und Einrichtungen bestehen, so betragen diese künftig einheitlich 75 % der Kapazität. Die absolute Personenobergrenze von 25.000 Personen bleibt unverändert.

4. In den Schulen entfällt generell die Maskenpflicht während des Sportunterrichts.

Was zum berühmten „20.3.“ geschehen wird, wissen noch nicht einmal die Spatzen auf den Dächern, die uns sonst gerne mal was pfeifen. Harren wir also der Dinge und üben uns weiter in Langmut.


Wer sich weiter in der Ukrainehilfe engagieren will, dem sei die bündelnde Website der tapferen und engagierten Menschen von „Bamberg hilft Ukraine“ empfohlen.

Der restliche Bericht aus dem Kabinett beschäftigt sich heute auch mit der Ukraine, daher hier noch der gesamte Wortlaut. Die Corona-Entscheidungen stehen ab Seite 10 – aber keine falschen Hoffnungen: es steht auch nicht mehr drin, als was ich oben schon rauskopiert habe.

Gegen den Krieg!

Vermutlich sitzen Sie auch derzeit viele Stunden vor dem Fernseher, am Radio oder lesen die Nachrichten im Netz und über Social Media. Die Weltlage hinterlässt mich fassungslos und es macht mich wütend, wie ein autokratischer Herrscher kaltblütig ein freies Land überfallen kann und das Leid und den Tod vieler Menschen in Kauf nimmt, um sein verqueres Geschichtsverständnis in Realpolitik umzusetzen – und das mitten in Europa. Vor unser aller Augen hat Putin dies Schritt für Schritt vorbereitet, aber wir waren alle zu sehr in unserem Glauben an das Gute und in unserer Überzeugung verhaftet, dass unser Leben in Frieden und Freiheit auf Ewigkeit festgeschrieben ist in den Büchern der Nachkriegsgeschichte.

Eine Zeitenwende auch für die deutsche und die europäische Politik!

Zusammen mit vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Kolleginnen und Kollegen, die aus der Ukraine stammen und von Deutschland aus um ihre Verwandtschaft, um Freunde und Bekannte bangen, hoffen und beten wir, dass das Sterben in ihrer Heimat so schnell wie nur irgend möglich wieder ein Ende nimmt, und die Ukraine ein freies Land bleiben kann.

Hier Auszüge aus der heutigen Pressemeldung der Stadt zur Einrichtung eines Hilfsfonds:

„Die Stadt Bamberg hat einen „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“ eingerichtet. „Aktuell ist die Lage noch nicht überschaubar. Fest steht: Die geflüchteten Kriegsopfer aus der Ukraine brauchen unsere Hilfe“, so Oberbürgermeister Starke, nachdem bereits am Wochenende die notwendigen Mitarbeiter in einer Führungsgruppe zusammengezogen wurden. Ich bin sicher, viele Bambergerinnen und Bamberger werden Unterstützung leisten.“

Die Spendengelder sollen für sofortige und unbürokratische Maßnahmen verwendet werden, die den betroffenen Menschen individuell oder als Gruppen helfen. „Wir sind unwahrscheinlich beeindruckt von dem Engagement der Bamberger Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Tagen. Dafür möchten wir bereits jetzt herzlich ‚Danke‘ sagen und wollen wo es geht das ehrenamtliche Engagement unterstützen“, so Bürgermeister Glüsenkamp. Bereits am Wochenende wurden wichtige Versorgungsgüter, wie Decken, Isomatten, Kleidung, Wasser und Nahrung gespendet und befinden sich auf dem Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Die Stadt Bamberg agiert eng verbunden mit den privaten Initiativen.“

Wer den Hilfsfonds und die Arbeit der Helferinnen und Helfer finanziell unterstützen möchte:

Stadt Bamberg
Stichwort „Ukraine“
IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77
BIC: BYLADEM1SKB

Eine weitere Bündelung aller Hilfsmaßnahmen leistet „Bamberg hilft Ukraine“, getragen von ehrenamtlichem Engagement: https://bamberghilftukraine.de/

Für Frieden in Europa! Für Freiheit der Ukraine!  

Perfekt für die Weihnachtstage: Die Sendung mit der Kunst!

Und zum Jahresschluss noch ein Tipp für die staade Zeit, wenn die Schlacht mit der Gans und der Schwiegermutter geschlagen ist, die Plätzchen und Lebkuchen vertilgt sind und der Verdauungsspaziergang absolviert wurde. Dann gönnen Sie sich doch einmal ein wenig Kunst in diesen Tagen. Es lohnt sich!

Die Villa Concordia, das Internationale Künstlerhaus in Bamberg, hat seit einigen Monaten super gut gemachte Videos erstellt, die ihre aktuellen Künstlerinnen und Künstler aus Finnland und Deutschland im Portrait vorstellen, aber auch Besuche bei ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten der vergangenen Jahrgänge präsentieren. Gleich bei den Einstiegsszenen und manchen Übergängen fühle ich mich daheim, erinnern sie mich doch mit ihren grafischen Elementen und der Kameraführung ein bisschen an die genialen Monty Python Collagen. Es folgen wirklich interessante und spannende Einblicke in das Leben und Werk der Künstlerinnen und Künstler, und am Ende kommt immer die Hommage an die namensgebende „Sendung mit der Maus“ in Form von „Fleiss und Schein“, den beiden Socken, die irgendwie ja auch künstlerisch wirken, auf ihre ganz eigene Art.

Einfach mal die Zeit nehmen und reinschauen! 11 Folgen sind schon abgedreht, damit lassen sich ganz vortrefflich in aller Ruhe 4 Klöße, eine halbe Gans und das ganze Blaukraut verdauen!

Viel Spaß dabei. Und vielen Dank an die Villa und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns diesen Kunstgenuss in Corona-Zeiten ermöglichen. Aber es ist viel mehr als nur ein Ersatz für die persönliche Begegnung! Es ist Kunst an sich! Und wenn es nicht kostenlos wäre, wie so viele Kunst im Internet in diesen schweren Zeiten für die Kunst und ihre Protagonisten, könnte man es direkt noch als last-minute-Geschenk verpacken und unter den Baum legen. Teilen Sie einfach den Link, dann gilt das auch…

Grüße zur Weihnacht

Mit diesem anrührenden Engel aus der Kathedrale von Dijon grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen, Ihrem Team und Ihrer Familie ein frohes und glückliches Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundes Neues Jahr 2022!

Erkennen Sie sich auch ein wenig in diesem frierenden Engel, heuer, am Ende des zweiten Corona-Jahres?

Diesem Engel kommt das Halleluja auch nicht mehr so leicht über die Lippen. Man hat regelrecht Mitleid mit diesem verfrorenen Wesen, das schon so lange zu warten scheint. Müde, kleine Augen, die Flügel eng angelegt, die Hände so tief wie möglich in die Ärmel gesteckt, der Kragen aufgestellt bis unters Kinn, rote, kalte Bäckchen. Aber er harrt aus. Wartet und wacht. Ein echter Engel halt.

Ich kann ihn gut verstehen, diesen Engel. Ein bisschen Herzenswärme fehlt, ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Aussicht, dass sich die Situation endlich zum Besseren wendet. Viele von uns sind erschöpft, und viel zu oft in diesem Jahr wurde unsere Hoffnung auf Besserung, auf den wärmenden Rückenwind, enttäuscht, und mehr als einmal hat uns die in scheinbarer Endlosschleife immer wieder zurückkehrende Pandemie eine Nase gedreht und all unsere Planungen wieder zunichte gemacht.

Deswegen ist es jetzt gut, dass Weihnachten ist. Diese Pause wird uns allen guttun, das Besinnliche, die Lichter, das Heimelige, das Grün im Winter, die Musik, die Geschichten, egal ob Sie christlich, muslimisch, jüdisch oder gar nichts sind. Aber mit den Riten, den Farben und Gerüchen dieser besonderen Zeit holen wir uns die Herzenswärme zurück, die uns Corona und die Beschränkungen, gerade im sozialen Miteinander, genommen haben.

Ich bin versucht, das Jahr 2021 einfach abzuhaken, auch wenn es schade ist um diese 365 Tage. Denn es waren ja auch gute dabei, das darf man fairerweise nicht vergessen. Aber die Zäsur eines Jahreswechsels hilft, das Vergangene abzulegen und den Blick wieder nach vorne zu richten.

Wir machen weiter, wir wollen weitermachen! Und es lohnt sich, durchzuhalten. Ich kann mir nach wie vor keine schönere Branche vorstellen, als unsere. Wir haben erlebt, wie sensibel sie ist, unsere Branche. Umso dankbarer sind wir für jeden Gast, umso dankbarer sind wir, dass wir unseren Lebensunterhalt mit reisenden, neugierigen, weltoffenen Menschen aus aller Welt verdienen können, Menschen, die bei uns zu Gast sein wollen, für die wir mit allem, was wir tun, Gastgeber und Gastgeberinnen sind.

Ich danke Ihnen für die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten, ich danke Ihnen für Ihre Arbeit für unsere Gäste, für Bamberg und für das Bamberger Land, und ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns und unserer Arbeit heuer geschenkt haben.

Ich wünsche Ihnen, zusammen mit meinem ganzen Team beim TKS, eine schöne und friedvolle Weihnachtszeit und ein gutes, ein besseres neues Jahr!

Ihr
Michael Heger

Corona – und wieder ein paar Erleichterungen

Ein paar, wie ich meine, sinnvolle Erleichterungen hat uns das bayerische Kabinett heute in seiner Sitzung beschert – und ich benutze bewusst dieses zum Weihnachtskreis passende Wörtchen. Denn die Erleichterung für Geboosterte – ein weiterer toller Zugang zu unserem Wortschatz – keinen Test mehr bei 2Gplus-Anforderungen zu benötigen, ist nachvollziehbar. Und dass Führungen, die ausschließlich unter freiem Himmel stattfinden, ab morgen ebenfalls wieder auf 2G zurückgeführt werden, also ohne den zusätzlichen Test, ist auch ein Gewinn für die Zugänglichkeit unserer und Ihrer Angebote. Das gilt gleichermaßen für einige weitere open-air Veranstaltungsformen und Einrichtungen, aber leider weiterhin nicht für Kultur und Museen im Innenbereich. Da bleibt es bei 2Gplus. Erstaunlich, was für eine Lobby sowas wie Freizeitparks offensichtlich haben, bei denen hier mal einfach so der Innenbereich mit dazugeschmissen wird mit 2G, während Museen weiter bei 2Gplus verbleiben müssen…

Ansonsten wird die 15. BayIfSMV bis 12. Januar 2022 verlängert. [Ergönzung vom 15.12.: Ich füge die konsolidierte Lesefassung vom 15.12. unten noch an] Wer sich also gestern durch die Lektüre gequält hat: Es hat sich gelohnt! Und die oben genannten Punkte bitte vorerst einfach dazu denken. Und noch ein bisschen an die Ministerialbeamtinnen und -beamten denken, die die unten stehenden Beschlüsse wieder bis heute 24 Uhr in die Schwurbelsprache der BayIfSMV umsetzen und möglichst viele Paragraphen-Querbezüge aufbauen müssen.

Aber mein Lieblingssatz aus diesem Bericht der Kabinettsitzung ist der zu den Silvester-Regelungen, denn da heißt es beim landesweiten Verbot von Menschenansammlungen von über 10 Personen zwischen 15 Uhr und 9 Uhr am Folgetag: „Über 10 Personen hinausgehende Menschenansammlungen haben sich unverzüglich zu zerstreuen!“ Das klingt irgendwie nach Wachtmeister Wirsing aus Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, „haben sich unverzüglich zu zerstreuen!“ Herrlich! Mal schauen, wie sich dieses Stück Alltagspoesie wieder in BayIfSMV-Sprache umsetzt… [Auch hier Ergänzung vom 15.12.: Die Formulierung war so gut, die wurde 1:1 übernommen! 🙂 ]

Corona – Aktualisierte Rahmenkonzepte

Konzepte sind ja schon immer etwas, was man entweder hassen oder lieben kann. Der eine liebt diese bis ins kleinste Detail durchgebauten Papiere mit Strategien und Vorhaben, weil man das dann so schön eines nach dem anderen abarbeiten kann, der andere hasst diese gesetzten Leitplanken, weil sie den kreativen Geist behindern, ja einengen – und ohnehin nie genau so umgesetzt werden, wie es da schwarz auf weiß eingefangen wurde. Die Corona-Rahmenkonzepte, die wir immer wieder seitens der Regierung vorgelegt bekommen, sind so ein Mittelding. Zum Teil das kleinste Fitzelchen regelnd, und zum Teil offen für Interpretationsspielraum. Lieben wird sie keine und keiner, zumal sie im Abgleich mit der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und den sonstigen Quellen, die einem zur Verfügung stehen, wieder einmal viele Stunden anstrengender Lektüre und emsiges Blättern und Quersuchen auslösen.

Aber es gibt sie nun mal, und sie sind nun auch wieder ganz frisch angepasst. Einmal für die sog. „Touristischen Dienstleistungen„, die nach wie vor primär für sowas wie Freizeitparks geschrieben zu sein scheinen, aber dieses Mal auch explizit „Führungen“ mit einschließen. Und zum anderen für „Tagungen und Kongresse“ sowie für „Fortbildungen„. Für Beherbergung und Gastronomie gibt es noch nichts Neues, da gilt noch der Stand vom Oktober 2021, hier auf der Seite von FrankenTourismus relativ weit unten zu finden .

Gleich vorweg: Den Punkt 3.2. bei den „Touristischen Dienstleistungen“ lesen wir, nach mehrmaligem Hin- und Herwenden und Gegenlesen der BayIfSMV, so, dass für Gästeführer und Gästeführerinnen weiterhin letztlich 3G gilt und nicht 2Gplus, wie für Besucher und Besucherinnen. Das Wörtchen „dort“ in der zweiten Zeile bezieht sich auf die Maßgaben der BayIfSMV, und da steht es nach wie vor so drin.

Außerdem liegt die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in der konsolidierten Lesefassung vor, d.h. alle Änderungen sind eingearbeitet für einfachen, höchsten Lesegenuss! Wenn ich es mir recht überlege, ist die aber nur noch bis morgen, 15.12. gültig, dann muss es schon wieder was Neues geben! Mei, die Politikerinnen und Politiker und die Leut‘ in den Ministerien sind auch nicht zu beneiden. Wir müssen das ja nur lesen, die müssen sowas auch noch schreiben!!

Wir haben mittlerweile unsere Corona-Informationen für unsere Gäste auf einer Seite unserer Website gebündelt dargestellt, weil wir ansonsten nicht mehr hinterherkommen mit den Änderungen. Seit heute haben wir auch wieder ein Testzentrum direkt im Haus. Die Heldschen Apotheken sind im Vorraum zu unserem Tagungsraum untergekommen und betreiben dort ein kleines Testzentrum für gebuchte und spontane Termine mit tollen Öffnungszeiten: Mo – Sa: 8-19 Uhr und So 9-19 Uhr. Eine große Erleichterung für unsere Gäste, die mit den bestehenden Regeln nicht vertraut sind und erstmal ohne Test anreisen, und ein optimaler Standort auch für die Museen und Sehenswürdigkeiten im Altstadtbereich.

Hier also untereinander weg die entsprechenden Dokumente: