Kein Spielraum für Öffnungen

Nun haben wir es bereits vor dem 22.3 schwarz auf weiß auf dem Tisch. Die Entwicklung der Pandemie lässt bei der sich an Inzidenzzahlen orientierenden Eindämmungsstrategie keinen anderen Schluss zu, als dass die weiteren Öffnungsschritte ausgesetzt werden und der Lockdown nicht gelockert, sondern in Kürze vorübergehend wahrscheinlich wieder vertieft wird. Ab Montag wissen wir mehr, wenn die MPK wieder tagt. Es kommt einfach im Moment zu vieles zusammen mit dem hohen Anteil der deutlich ansteckenderen und tödlicheren Mutante, die uns in rasendem Tempo wieder zu den Zahlen nach Weihnachten zurück katapultiert und einem Impffortschritt, der immer noch deutlich hinter den Wünschen aller zurückliegt.

Hier schon einmal die Pressemeldung der Stadt Bamberg von heute, die die Meldung der Staatsregierung aufgreift.
Wie es gemäß der 12. BayIfSMV weitergeht, sollten wir auch wieder die 100 überschreiten, können Sie dort noch einmal nachlesen.

Einen solchen Tiefschlag muss man mit positiven Nachrichten konterkarieren, und da bieten sich heute unsere Brauereigaststätten an, denn sie haben es, wie Sie hier nachlesen können, geschafft, ihre Benachteiligung als Mischbetriebe mit Gaststätte und Brauerei bei den Wirtschaftshilfen zu überwinden. Sie haben gekämpft und viele Hebel in Bewegung gesetzt, und sind nun mit ihrer jeweiligen Gaststätte auch antragsberechtigt für die November- und Dezemberhilfen. Die Anträge finden Sie hier auf den Seiten des Bundes. Hotellerie und Gastronomie und weitere Unternehmen der Reisewirtschaft haben in der Überbrückungshilfe III offenbar aktuell auch wieder ein recht probates Mittel an der Hand, um die Zeit bis Juni 2021 eben zu „überbrücken“. Ich weiß, ich weiß, das gilt bei weitem wieder nicht für alle unsere Partner, und Sie wollen ja lieber wieder arbeiten und keine Almosen bekommen, aber es kommen doch etliche Betriebe hier mit unter. Bitte informieren Sie sich, ob nicht auch für Sie noch etwas dabei ist!

Auch für soloselbständige Künstler und Künstlerinnen  gibt es positive Neuerungen in Form eines „fiktiven Unternehmerlohns“ zum Lebensunterhalt, eine Hilfe, die nicht von der Mitgliedschaft bei der KSK abhängig ist, aber dennoch auf eine Tätigkeit im Sinne des Katalogs der KSK verweist. Damit sind u.a. Gästeführerinnen und Gästeführer wohl leider wieder draußen, denn sie werden dort nicht namentlich aufgeführt, allenfalls könnte die „Kulturvermittlung“ passen, aber ich warte hier noch auf Antwort vom Ministerium. Weitere Infos und die Anträge gibt es hier.

ACHTUNG. Nachtrag vom 22.3.: Meine Nachfrage bei der Bearbeitungsstelle der Anträge – bayern innovativ – hat erfreulicherweise ergeben, dass Gästeführerinnen und Gästeführer hier antragsberechtigt sind! Ich zitiere die Kollegin von bayern innovativ:

„… ich habe zu Ihrer Frage folgende Rückmeldung aus dem Ministerium bekommen:

Gästeführerinnen und Gästeführer können i.d.R. unter Kulturvermittler insbesondere des Bereiches Heimat- und Geschichtspflege nach Nr. 2 Satz 2 3. Spiegelstrich der Richtlinien zum Soloselbstständigenprogramm subsumiert werden und sind daher antragsberechtigt.
Bei der Auswahl im Antrag sollte als Beruf „Kulturvermittler“ gewählt werden.“

Also: Bitte hier schauen, ob Sie sich diesem Antrag annähern möchten.

Wer sich in diesen zermürbenden Tagen ein bisschen in Statistiken und den Aussichten auf das Reiseverhalten 2021 vertiefen möchte, dem kann ich hier diese beiden neuesten Studien ans Herz legen:

Einmal die ADFC-Radreiseanalyse 2021, die – wenig überraschend, aber in dieser Deutlichkeit doch unerwartet – einen enormen Anstieg bei den Radreisen konstatiert. Zwei Punkte daraus: 54 % haben 2020 zum ersten Mal einen Radreiseurlaub gemacht und für 51 % war es 2020 sogar der Haupturlaub. Also ein riesiges Potential an Menschen, die vielleicht ein wenig Blut geleckt haben und jetzt öfters diese Form des Urlaubs vornehmen werden. 63 % nutzten komoot, wo auch wir etliche Touren drin haben über unsere gemeinsame Kampagne mit FrankenTourismus und den Fränkischen Städten.

Und einmal die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen FUR e.V. Hier können Sie nochmal auf das Reisejahr 2020 zurückblicken – das ist eher der deprimierende Teil – aber es es gibt auch den Ausblick auf 2021, in dem festgestellt werden kann, dass das Reisen immer noch einen sehr hohen Stellenwert hat für die Menschen und absehbar ist, dass sich dies durch Corona kaum verändert hat oder verändern wird.

Daran halten wir uns erst einmal fest, an diesen Aussichten und dem Willen der Menschen, wieder reisen zu wollen, wenn es irgendwie wieder geht.

Was wir aktuell nicht brauchen können und was auch dem Ruf der Tourismusbranche insgesamt nicht gut tut, sind die Meldungen über hunderte von Fliegern nach Mallorca, während hierzulande alles weiter zu bleiben muss. Da läuft irgendwas mächtig schief …

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