Gästeführungsausbildung 2022/2023 – Basisinformation

Bamberg ist eine bedeutende Destination im deutschen und internationalen Tourismus. Ein wichtiger Baustein des Besuchserlebnisses sind auch im digitalen Zeitalter Stadtführungen. Bestens ausgebildete Guides können eine Führung in ein kulturhistorisches Highlight verwandeln und tragen durch ihre Themen- und Routenwahl auch zur Besucherlenkung bei.

Die „zertifizierten BAMBERG-Gästeführer/innen“ sind somit Repräsentanten unserer Stadt und prägen durch ihre Tätigkeit maßgeblich den Eindruck, den Besuchende mit nach Hause nehmen. Im Rahmen einer fundierten Ausbildung mit anerkannten Expertinnen und Experten ihres Gebietes bereiten wir Sie auf Ihre Tätigkeit vor, vermitteln Ihnen fundiertes Fachwissen sowie methodisch-didaktische Kenntnisse.

Bewerberprofil

Um den hohen Ansprüchen, die sich an Bamberger Gästeführer/innen stellen, gerecht zu werden, ist eine qualifizierte Ausbildung erforderlich. Die Tätigkeit als Gästeführer/in erfordert viele Voraussetzungen, unabdingbar sind dabei folgende Qualifikationen:

  • Sicheres Beherrschen und Führen in deutscher und englischer Sprache
  • Gepflegtes Erscheinungsbild
  • Sprachgewandtheit, Zuverlässigkeit und Organisationstalent
  • Grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten auch an Feiertagen sowie an Wochenenden
  • Gute Erreichbarkeit
  • Übernahme von Führungsaufträgen, die vom TKS vermittelt werden

Dauer und Form der Maßnahme

Die Ausbildung beginnt am 7. November 2022 und erstreckt sich über einen Zeitraum von 5 Monaten. Es sind insgesamt gut 100 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten vorgesehen, die in aller Regel am Montag und Mittwoch im Zeitfenster von 15.00 bis 18:15 Uhr bzw. 14:00 bis 17:15 Uhr stattfinden. In den Schulferien finden keine Schulungen statt.

Die eingesetzten Dozentinnen und Dozenten werden auf Basis eines detaillierten Ausbildungsplans die Kompetenzen für qualifizierte Gästeführungen vermitteln – von der spezifischen Wissensvermittlung über didaktische Elemente bis zum Auftreten vor der Gruppe.

Die Ausbildung endet mit der Verleihung der Zertifikate Ende März.

Gegebenenfalls findet die Gästeführungsausbildung zu den dann geltenden Corona-Bestimmungen statt.

Verfahren

Die Ausbildung erfolgt für eine begrenzte Teilnehmendenzahl. Interessenten müssen sich bis spätestens 10. Juli 2022 schriftlich beim TKS bewerben, welcher zeitnah die eingegangenen Bewerbungen sichtet und prüft.

Bei Nichtberücksichtigung einer Bewerbung wird dies dem Bewerbenden umgehend schriftlich mitgeteilt und die nach der Vorauswahl verbleibenden Bewerbenden werden zu einer gemeinsamen Vorstellungsrunde (voraussichtlich am 22. und am 26. Juli) eingeladen. Erst danach erfolgt die konkrete Auswahl der Schulungsteilnehmer/innen.

Prüfungen

Die Ausbildung wird mit einer theoretischen Prüfung (schriftlicher Wissenstest voraussichtlich am 6. oder 8. Februar 2023) und einer praktischen Prüfung in Form einer Probeführung (am 29. März 2023) beendet. Die Auswertung der Prüfungsbögen und die Bewertung der Probeführung obliegt einer Prüfungskommission.

Bei Nichtbestehen der schriftlichen Prüfung besteht kein Anspruch auf Teilnahme an der praktischen Prüfung. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen beider Prüfungsteile erhalten ein Zertifikat als „zertifizierte/r BAMBERG-Gästeführer/in“.

Kosten

Die Lehrgangskosten inklusive Anmeldegebühr und Unterlagen betragen insgesamt
790,- Euro. Davon werden 150,- Euro nach Abwicklung Ihrer ersten Führungen für den TKS im Jahr 2023 rückvergütet.

Die Kosten sind in Raten zu bezahlen. Die erste Rate in Höhe von 190,- Euro wird mit Abgabe der Teilnahmeerklärung zur Ausbildung fällig und zwei weitere Raten mit jeweils 300,- Euro fallen dann im Dezember 2022 und Februar 2023 an.

Eine entsprechende Rechnung geht Ihnen rechtzeitig vor Schulungsbeginn zu.

Eine Rückerstattung gezahlter Beträge erfolgt weder bei Abbruch der Schulungsteilnahme noch bei Nichtbestehen der Prüfungen.

Ihre Bewerbung

Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das folgende Formular, das Sie sich hier downloaden und als digitales pdf ausfüllen können. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Trauen Sie sich!

Und hier gäbe es auch diese Basisinformation noch einmal zum Herunterladen:

Ihre Ansprechpartnerin für die Rücksendung und für Ihre Fragen ist

Lisa Wernsdorfer, Email: info@bamberg.info, Tel.: 0951 2976-110

BAMBERG Tourismus & Kongress Service   *    Geyerswörthstraße 5   *   96047 Bamberg

Der Saisonauftakt zu Ostern

Wir schreiben das Jahr 2022. Es ist Ostern. Und wir können fast wie in früheren Jahren den Saisonauftakt begehen und spüren den Aufwind und den Zuspruch unserer Gäste, nach den ruhigen Wintermonaten! Wann hatten wir das zuletzt? Ja: 2019. Das ist drei Jahre her!

Es ist und wird aber nach wie vor kein ganz normales Tourismus-Jahr. Zu viele Unsicherheitsfaktoren spielen immer noch eine Rolle oder sind neu hinzugekommen:
– Corona mit anhaltend hohen Infektionszahlen, die zwar aktuell nicht zu so vielen schweren Krankheitsverläufen führen, aber zu irrsinnig vielen Ausfällen im Personalbereich, so dass alle Betriebe ständig hin- und herjonglieren müssen,
– der Krieg in der Ukraine, der schreckliches Leid über viele, viele Menschen bringt und insgesamt kräftig auf die Stimmung drückt, und in bestimmten Märkten auch die Frage „Reisen oder nicht reisen?“ eher negativ ausfallen lässt,
– die damit einhergehende Frage, wie teuer Mobilität und Energie und alles andere noch werden und ob dies nicht doch auch Menschen vom Reisen abhalten wird,
– und speziell hier in Bamberg wird das touristische Geschehen durch die Schaffung einer weiteren Engstelle im Altstadtkern beeinflusst, ja, ich rede von der Unteren Brücke, aber darauf komme ich gleich noch.

Zunächst einmal gibt es auch viele positive Entwicklungen, die wir feststellen können. Seit einigen Wochen ziehen die Buchungsanfragen kräftig an und wir spüren, dass die Lust zu reisen wieder da ist. Ob es unsere Pauschalen sind, die sich gerade mit ihrem „Alles-aus-einer-Hand“-Service großer Beliebtheit erfreuen, oder die vielen verschiedenen Führungen, die allmählich auch von Gruppen wieder gefragt sind, oder die Erlebnisangebote, die nun alle so langsam wieder beginnen. Schauspielführungen und Rundgänge mit Nachtwächtern oder Geschichtenerzählern, Schattentheater, kulinarische Spaziergänge oder Radtouren, Ausflugsfahrten ins Umland, Bieriges, Musikalisches, Mittelalterliches – wir sind so froh, dass alle unsere Partner wieder da sind mit ihrer Kunst, ihrem Wissen und ihren Angeboten, und wir alle zusammen hoffen auf eine gute Saison.
Erstmalig sind all diese Angebote vollumfänglich online buchbar, ein Meilenstein für unseren Vertrieb! Das waren unsere Hausaufgaben, die wir in der Coronazeit erledigt haben: Direkt online buchbar zum Wunschtermin, bezahlt und abgewickelt, Tickets sofort vorliegend. Schauen Sie mal rein, die Vielfalt der Angebote macht regelrecht neidisch, dass man nicht selber mal nach Bamberg kommen kann als Neuling, als Gast, und all das erleben kann. Und der Erfolg gibt uns recht, dass dieser Weg unumkehrbar ist: Die Online-Buchungen gehen aktuell durch die Decke, jeden zweiten Tag können wir Rekordumsätze vermelden, über diesen Vertriebsweg läuft richtig, richtig viel!

2022 wird auch das Hoffmann-Jahr begangen, nicht nur in Bamberg, auch Berlin feiert den 200. Todestag des Dichters, Komponisten, Kapellmeisters, Zeichners, Juristen und Schluckspechts der düsteren Romantik. Das Jubiläum feiert mit vielen Veranstaltungen dieses Multitalent, das fünf prägende – und marternde – Jahre in Bamberg verbrachte. Auch wir bieten mehrere öffentliche Führungen an. Schauen Sie sich das bisher bekannte gesamte Programm auf der eigenen Jubiläumswebsite an, es lohnt sich.

Und pünktlich zu Ostern ist auch unsere Broschürenpalette komplett. Wir haben teilweise abgewartet, wie sich die pandemische Lage entwickelt, um notfalls noch einmal reagieren zu können mit Änderungen und Aktualisierungen. Aber jetzt liegt alles vor und auch Sie können Ihre Gäste gerne damit versorgen, unser Lager ist gut gefüllt. Wenn Sie größere Mengen benötigen, schicken Sie uns bitte eine kurze E-mail an tourist-info@bamberg.info, denn dann können die Kolleginnen und Kollegen sicher gehen, dass wir ausreichend Material in der Geyerswörthstraße 5 haben, und sie nicht extra aus unserem Außenlager holen müssen, was wir nur einmal in der Woche schaffen.

Ja, und zum Schluss noch ein paar Worte zur Unteren Brücke. Wir halten es nach wie vor für ein Wagnis, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken, diese wichtige Verbindung, diese gern genutzte Querung der Regnitz, diesen wunderbar kommerzfreien Treffpunkt und Verweilort für Bamberger und Bambergerinnen, Umlandbewohner, Studierende und die Gäste unserer Stadt mit einem Biergarten zu bespielen. Wie auch immer, er hat heute den Betrieb aufgenommen, und wir müssen darauf reagieren. Denn das schlimmstes Szenario, das ich mir vorstellen kann, ist, dass die Nutzungskonflikte schnell eskalieren, sobald das Wetter verlässlich schön wird, es die eigene Bevölkerung wieder mehr nach draußen zieht und dann auch die Gästezahlen zunehmen – und am Ende die Touristen als die Schuldigen an dem neuen Hotspot gebrandmarkt werden. Das würde unsere Bemühungen um Tourismusakzeptanz und unsere Maßnahmen zur Tourismusverträglichkeit wieder um Jahre zurückwerfen. Und auch wenn ich mir hier noch einmal den Mund verbrenne: Die Gäste unserer Stadt als Bollwerk gegen junge Menschen in Szene zu setzen, finde ich einfach unfair und ungerecht! Aber wir leben in einer Demokratie – und das ist gut so! – und nun schauen wir uns das einfach mal an, wie die Mehrheit es entschieden hat und wie es läuft. Vielleicht ist es ja auch ein Sturm im Wasserglas und alles wird gut, die Stimmung bleibt großartig und alle finden es toll. Aber das nur, um zumindest ein kleines Fünkchen Hoffnung am Leben zu halten.

Für uns und alle Anbieter, die mit ihren Führungen, Rundgängen und Touren auf den freien Zugang zu den Brücken dieser Stadt angewiesen sind, heißt das: Wir müssen noch mehr Rücksicht nehmen und noch flexibler und professioneller agieren, um unseren Teil dazu beizutragen, dass die Situation eben nicht allzu schnell eskaliert, und letztlich versuchen, die Untere- wie auch die Obere Brücke, die ja auch nicht in ganzer Breite zur Verfügung steht aufgrund diverser Freischankflächen, zu entlasten.

Mit folgenden Überlegungen möchte ich alle bitten, ihre Angebote daraufhin zu überprüfen, ob sie ein Stück weit zur Entlastung der Unteren und Oberen Brücke beitragen können:
– Alternative Brücken nutzen: Heinrich-Bosch-Steg, Markusbrücke, Geyerswörthsteg, Untere Mühlbrücke, Bischofsmühlbrücke, Obere Mühlbrücke, Brucknersteg, Nonnenbrücke. All diese Brücken liegen nicht so zentral wie die Obere und Untere Brücke, aber sie bieten das Potential, neue Wegeführungen zu entdecken und auch andere Areale in Führungen und Rundgänge einzubinden.
– Klein Venedig sieht man auch vom Leinritt aus oder von der Markusbrücke.
– Alternative Treffpunkte vereinbaren: Die beiden Brücken und ihre Brückenköpfe meiden als Treffpunkt.
– Erklärungen auf den Brücken kürzen oder verschieben, die Brücken nur queren.
– Den Wegeverlauf flexibel anpassen, wenn akute Verstopfung droht.

Der letzte Punkt ist sicherlich der wichtigste. Professionell agieren, flexibel reagieren und die Gruppen beisammen halten und wenn doch, dann zügig durch den Hotspot geleiten. Es wird ja nicht immer überfüllt sein.

Touristen werden weiterhin eine oder beide unserer Premium-Brücken nutzen, auch Gruppen werden weiterhin über die Brücken gehen, zu einmalig ist nun einmal das Alte Rathaus und der Blick auf Klein Venedig von den Brücken aus. Aber gerade weil diese Gäste ja alle im Laufe ihres Bamberg-Besuchs noch einmal selbst und individuell dorthin gelangen werden, reicht es vielleicht doch manchmal, wenn man auf die Brücken hinweist und sie nicht zwangsläufig quert. Ich weiß, das fällt schwer, und ja ich weiß, auch wir haben ein Anrecht auf die Brücken, aber es hilft uns allen nicht weiter, wenn wir nicht unser Möglichstes tun, die Situation zu entschärfen.

Wir werden versuchen, all unsere auswärtigen Partner zu informieren über diesen neuen Umstand, aber natürlich erreichen auch wir bei weitem nicht alle Gruppen, die nach Bamberg kommen, deren Reiseleitungen seit Jahren denselben Weg gehen. Deswegen sind wir selbst es, die hier verantwortungsbewusst handeln müssen, denn Sie und wir, wir kennen uns aus und sind die Profis!

Wir werden die Situation genau beobachten und nach Möglichkeit reagieren, sobald die Nutzungskonflikte zu eskalieren drohen. Mal ganz abgesehen davon, tun mir die Bedienungen jetzt schon leid, die die Länge der Brücke meistern sollen mit Gläsern und Essen inmitten des bunt gemischten Völkchens, das sich trotz der Einschränkungen auf der Brücke tummeln wird.

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Partnerinnen und Partner, einen guten Saisonauftakt, mögen Ihre Einrichtungen und Betriebe, Ihre Häuser und Veranstaltungen, Ihre Angebote und Ihre Künste auf fruchtbaren Boden fallen und viele alte und neue Freunde für Bamberg gewinnen!

Ein gesegnetes und friedvolles Osterfest!

Förderprogramm „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft!“

Die Antragsfristen für die Förderprogramme von „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft“ sind verlängert worden. Um die durch Corona entstandenen Belastungen abzufedern und einen Neustart zu unterstützen, hat die Bayerische Staatsregierung dieses Förderprogramm ins Leben gerufen. Gerade jetzt ist es wichtig, Investitionen anzustoßen, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, Besucherstromlenkung und Digitalisierung sowie bei E-Ladepunkten.

Vielleicht ist ja doch noch was für Sie dabei und Sie schauen sich das noch einmal näher an, ob ein Förderantrag für Sie interessant wäre.

Folgende Möglichkeiten kommen für Sie evtl. in Frage:

  • Investitionen in die Zukunftsfähigkeit kleiner oder kleinster Beherbergungsbetriebe einschließlich einer Beratung der Betriebe über bestehende Schwächen
  • Erhebung von touristisch relevanten Echtzeitdaten und Besucherstromlenkung
  • E-Ladepunkte nicht nur für PKW, sondern auch für E-Bikes

Anspruchsberechtigte sind

  • in Klein- und Kleinstbeherbergungsbetriebe nicht gewerbliche Beherbergungsbetriebe mit maximal 25 Gästebetten ungeachtet der Rechtsform. Die Nichtgewerblichkeit bestimmt sich danach, ob im Steuerbescheid die Einnahmen als Vermietung und Verpachtung oder Landwirtschaft behandelt werden.
  • in die Besucherstromlenkung alle Anbieter von touristischen Angeboten, Attraktionen sowie Parkmöglichkeiten ungeachtet ihrer Rechtsform 
  • in E-Ladepunkte natürliche und juristische Personen die im Bereich des Tourismus tätig sind

Alle weiteren Informationen rund um das Förderprogramm finden Sie auf dieser Seite: https://www.stmwi.bayern.de/foerderungen/sonderprogramm-tourismus/ .

Zu den o.g. Fördermöglichkeiten speziell für Beherbergungsbetriebe gibt es einen Zoom-Infotermin am 11. März, zu dem Sie sich anmelden können: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZMtde2hqD8oGddqgLpmKN9DLwQSYVH59vaw

Corona, die Zweite!

Jahresbericht 2021 des BAMBERG Tourismus & Kongress Service

Wie lange wir schon unter den Vorzeichen der Pandemie leben und wie sehr wir uns daran gewöhnt haben, dass nichts mehr ist wie vorher, zeigt sich allein schon daran, dass man die dritte Absage der ITB in Folge – der weltgrößten Reisemesse in Berlin – vor wenigen Wochen nur noch mit einem Schulterzucken quittiert hat. Gleichzeitig verweist diese nonchalante Hinnahme eines früher undenkbaren Ereignisses auf die größeren Folgen der Pandemie für den Tourismus: Wer vermisst denn die ITB wirklich? Und wird sie jemals wieder zu solcher Größe und Bedeutung anwachsen wie früher? Werden die Menschen wieder so Urlaub machen wie früher, tagen wie früher, in Gruppen reisen wie früher, an Führungen teilnehmen und Pauschalreisen buchen, Städtereisen und Tagesausflüge unternehmen wie früher? Und damit sind wir schon mittendrin im diesjährigen Rückblick und Jahresbericht des TKS für das Jahr 2021 – das zweite Jahr mit Corona.

Die Übernachtungsstatistik

Den heute veröffentlichten statistischen Zahlen muss man voranstellen, dass man von 2021 auf 2020 ja eigentlich Äpfel mit Birnen vergleicht, so unterschiedlich waren die Voraussetzungen und Bedingungen dieser beiden Jahre. Zieht man das Jahr 2019 noch zur Relation hinzu, was sinnhaft ist, dann vergleicht man Äpfel mit Blumenkohl, derart absurd unterschiedlich sind die Grundlagen, die diesen Vergleich tragen müssen. Aber dennoch, die Zahlen sprechen für sich:

Was die Übernachtungen anbetrifft, erzielten wir in der Stadt mit 462.099 Übernachtungen ein Plus von 4,7 % gegenüber 2020, allerdings immer noch ein Minus von 37 % gegenüber 2019. Erstaunlich stark waren die drei Monate August, September und Oktober, die sogar mehr Übernachtungen brachten als im Jahr 2019 – das war der Sommer der ungetrübten Hoffnung. Und die Statistik zeigt auch, dass die stille Stadt im November und Dezember 2021 trotzdem deutlich mehr Übernachtungsgäste hatte als in der echten Grabesruhe des November- und Dezember-Lockdowns 2020.

Übernachtungsentwicklung 20112021 Bamberg und Bamberger Land

Übernachtungszahlen 2010-2021 Bamberg Stadt – nach Monaten

Die Bettenauslastung verharrte mit 35,9 % weiter auf dem niedrigen Niveau von 2020 (35,7 %) und ist noch weit weg von den Traumzahlen von 51,8 % im Jahr 2019. Klitzekleiner Lichtblick und Ergebnis des veränderten Reiseverhaltens in Coronazeiten war die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,0 Tagen in der Stadt (früher bei 1,8 Tagen festbetoniert) und sagenhaften 2,4 Tagen im Bamberger Land. Dort gab es insgesamt 276.649 Übernachtungen, eine Erholung von +5,7 % gegenüber 2020, aber auch hier weiterhin ein Verlust von -28,5 % auf 2019. Die Bettenauslastung lag hier bei 26,2 % im Gegensatz zu 33,3 % im Jahr 2019. Zusammen sind wir damit wieder bei 738.748 Übernachtungen in Stadt und Land, also weiter weit weg von der Millionenmarke, die wir gemeinsam vor fünf Jahren erstmals überschritten hatten. Der Anteil ausländischer Gäste, wen wundert es, fiel in Stadt und Land auf rund 8 %.

Der Städtetourismus gilt weithin als größter Verlierer der Pandemie, die hohen Verluste des Jahres 2020 konnten landauf landab nur in kleinen Schritten wieder gut gemacht werden. Bei uns hat sich die langjährige gute Tourismuskooperation mit dem Bamberger Land in diesen zwei Jahren bezahlt gemacht, insofern als wir das Rad nicht neu erfinden mussten und von Anfang an auf bestehende Strukturen für den „Urlaub im eigenen Land“ bauen konnten, in der Kombination von Stadt und Land!

Vertriebs- und Umsatzentwicklungen

Kommen wir zu unseren wichtigsten Geschäftszweigen: Stadtführungen für Gruppen, unser Brot- und Buttergeschäft mit einem Umsatzvolumen von über 900.000 € in einem „normalen Jahr“, kamen 2021 auf karge 272.967 € Umsatz, ein Plus immerhin von 23,7 % auf 2020, allerdings immer noch -70 % auf 2019. Insgesamt verbuchten wir 3.100 Führungen statt 2.747 im Jahr 2020 und 8.772 im Jahr 2019. Die reine Anzahl der öffentlichen Führungen für Einzelreisende lag bei respektablen 1.384 Führungen, zwar nochmal 100 weniger als 2020, aber das lässt sich mit der sehr langsamen Wiederanlaufphase nach dem Lockdown 2021 erklären.

Es liegt in der Natur der Pandemie und ihrer Beschränkungen, dass neben den Gruppenstadtführungen auch die Gruppenreisen weiterhin ein Schattendasein fristen. Mit einem Umsatz von 30.682 € lagen sie weiter -82,3 % hinter dem Jahr 2019, auch wenn das Geschäftsvolumen sich zu 2020 immerhin wieder verdoppeln konnte. Das gleiche Bild bietet sich bei dem Vermittlungsgeschäft von Gruppenangeboten, das sich mit 21.089 € um 170 % zu 2020 steigern konnte, aber immer noch nur bei einem Viertel des Jahresumsatzes von 2019 liegt.

137 Buchungen im Bereich der Pauschalreisen bringen mit 86.986 € einen Umsatzzuwachs von 13,8 % gegenüber 2020, auch dieser Bereich erreicht damit aber immer noch nur 40 % des 2019er Volumens.

Die Tourist Info konnte zwar in den Sommermonaten 2021 mit hervorragenden Verkaufszahlen auftrumpfen, unterm Strich liegt der Gesamtumsatz mit 242.406 € aber weiter deutlich unter dem Niveau von 2019. Allerdings muss man hier die stärkere Verlagerung ins Online-Geschäft mit in Betracht ziehen und die sehr lange Schließzeit der Tourist Info, was auch erklärt, dass diese Zahl unter der des Jahres 2020 liegt (288.270 €).

Die Entwicklung der reinen Online-Verkäufe der Premiumprodukte des TKS – v.a. die Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“, BAMBERGcard und BierSchmeckerTour sowie die Gärtnerstadtführung und die Führung zur Bierkultur – legte somit 2021 auch deutlich zu: Hier lag der Umsatz mit 89.607 € trotz Pandemie 15 % über den Zahlen von 2019, ein klares Signal, dass wir mit der weiteren Digitalisierung der Buchungswege eine unumkehrbare Entwicklung fördern!

Existentielle Budgetfragen

Ein weiteres Jahr also, in dem wir weit hinter unseren Umsatzerwartungen bleiben. Gemessen an den rund 2,4 Mio €, die wir in einem „normalen Jahr“ als direkten Umsatz erwirtschaften, und an den 330 Mio € Bruttoumsatz, den unsere ganze Branche in Bamberg alleine in einem „normalen Jahr“ laut dwif-Gutachten von 2017 erwirtschaftet, sind die Dimensionen des Verlusts für uns und für den Wirtschaftsfaktor Tourismus nach wie vor dramatisch.

Der TKS hat in den Jahren 2010 bis 2019 im Schnitt 59 % seines Budgets durch eigene Erlöse selbst erwirtschaftet. Im Coronajahr 2020 fiel diese Quote auf 35 %, im Jahr 2021 lag sie bei 31 %. Rechnet man 2021 allerdings die Kurzarbeitsgelder in Höhe von 121.847 € und die beiden Wirtschaftshilfen für November und Dezember 2020 in Höhe von 216.414 € hinzu – dem staatlichen Ersatz für entgangene Einnahmen – kommen wir wieder auf eine vergleichsweise gute Refinanzierungsquote von 55,7 %. Unser ’20er Verlust wurde von der Stadt selbst ausgeglichen, im Jahr 2021 haben die staatlichen Hilfen ihren Anteil am ausgeglichenen Haushalt. Hinzu kommen massive Einsparungen und die paar wenigen Monate von Juni bis September, in denen man Geld verdienen konnte. Das blaue Auge, mit dem wir 2021 davongekommen sind, bezahlen wir allerdings mit einem Marketingetat, der nur noch ein Drittel von früher beträgt. Dank der Beschränkung auf kostengünstige Maßnahmen aus dem eigenen Haus und der Konzentration auf die Beteiligung an wenigen, aber hervorragenden Gemeinschaftskampagnen unserer touristischen Partner ist das durchaus mal ein, zwei Jahre auszuhalten. Es gibt aber auch nicht kürzbare Posten, wie zum Beispiel die Ausgaben für Buchungssysteme oder für die Website, und in meinen Augen auch die Ausgaben für unser Personal. Denn unsere Mitarbeitenden sind es, die tagein tagaus für Bamberg und das Bamberger Land arbeiten und unsere Ideen umsetzen, die Buchungen abwickeln und abrechnen, Produkte kreieren, Daten pflegen, die Kunden beraten und solche, die es noch werden sollen, informieren, und unermüdlich mit Multiplikatoren kommunizieren. Sie sind durch nichts zu ersetzen und eigentlich „unbezahlbar“.
Aber ohne Marketing wird es schwierig, das Niveau auf Dauer zu halten. Und das Problem unseres Budgets ist, dass wir von diesem niedrigen Marketingansatz nicht mehr wegkommen, denn auch für 2022 ist ja schon wieder absehbar, dass wir keine Gewinne machen werden, die auch nur annähernd an unsere alten Zahlen rankommen. Und Wirtschaftshilfen vom Staat wird es zumindest für uns keine mehr geben. Eine Teufelsspirale, die nur eine Richtung kennt. Wie können wir also bei mehr oder weniger statischem städtischen Budgetanteil und weiter ausbleibenden Einnahmen unserem städtischen Auftrag gerecht werden, den Tourismus zu fördern und uns und unseren Partnern mit dem entsprechenden Marketing wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen und mehr als nur das Grundrauschen für die Destination leisten zu können? Das wird die große Aufgabe der nächsten Jahre werden.

Maßnahmen des Jahres 2021 – eine Auswahl

Stornokulanz
Die Zusage, alle gebuchten Leistungen – mit drei Arbeitstagen Vorlauf – kostenlos stornieren zu können, hat Wirkung gezeigt und gilt bis heute gemäß verschiedener Studien als eine der wesentlichen Buchungskriterien in Pandemiezeiten. Daher haben wir diese Zusage auch im Jahr 2021 aufrechterhalten und bedanken uns an dieser Stelle bei unseren Partnern, dass sie diese Flexibilität mitgetragen haben.

Social Media
Ausgehend von unserer 2020er Kampagne #wirsindBamberg haben wir im Jahr 2021 die Aktivitäten auf den Social Media Kanälen des TKS forciert und ausgeweitet. Ein eigenes Redaktionsteam kümmert sich nun mit einem durchgebauten Redaktionsplan um die Posts und Themen, vorrangig auf Facebook und Instagram, aber auch auf you tube sind die Filme des TKS und seiner Partner präsent.

Digitalisierung
Die Digitalisierung des Buchungssystems für unsere Produkte erreichte im Jahr 2021 einen großen Meilenstein. Alle unsere Eigenprodukte und für die Saison 2022 auch alle Erlebnisangebote unserer Partner sind nun direkt online auf der Website www.bamberg.info buchbar! TSmart heißt das neue Tool unseres Buchungssystems und ermöglicht unseren Kunden eine 24/7-Buchung all dieser Führungen, Konzerte, Theater, Fahrten und Schauspielführungen. Unsere Partner können ihre Ticketkontingente fortan direkt im System selbst pflegen und sind jederzeit im Bilde über die Verkaufsentwicklung.

Werbemittel
Etliche Broschüren haben wir aus Spargründen im Jahr 2021 unverändert ohne Neudruck fortgeführt. Einen Neuzugang im Broschürenportfolio haben wir allerdings mit dem neuen Prospekt „Erlebnisse in und um Bamberg“. Als eines der Nachfolgeprodukte des früheren Erlebnisführers bringt er den Kunden gezielt die buchbaren Erlebnisangebote, die Museumslandschaft und Ausflugsziele näher. Ein neuer englischsprachiger Stadtplan mit allen Infos kompakt auf der Rückseite ergänzt das Portfolio für die irgendwann einmal wieder anreisenden ausländischen Gäste. Weitere Sprachfassungen sind vorerst allerdings ausgesetzt. Ein gedrucktes Unterkunftsverzeichnis ist seit 2021 nicht mehr im Portfolio, hier obsiegte endgültig die nahezu vollständige Nutzungsverschiebung ins Netz.

Verkaufsschlager
2021 war auch das Jahr, in dem unser neues Lieblingsstück in den Verkauf kam: Der Sams-Keksausstecher! Dank einer Privatinitiative und einer Kooperation mit dem Autor Paul Maar höchstselbst und dem Erich-Kästner-Kinderdorf e.V. konnten wir als exklusive Verkaufsstätte für dieses einmalige Plätzchenförmchen fungieren, das auch noch Spendengelder für besagtes Kinderdorf generiert. Unser Verkaufsschlager des Jahres 2021!

Kommunikation
Die Journalisten kamen schneller wieder als die Reisenden. Kaum war im Juni 2021 das Reisen wieder möglich, hatten wir etliche Journalistinnen und Journalisten auf Recherchereise in Bamberg. Insgesamt, für die Kürze des Zeitfensters, waren wir mit 19 Recherchereisen gut bedient. Selbst eine Verkaufsförderungsveranstaltung der Fränkischen Städte in Wien für Reiseveranstalter und Medienvertreter konnte im November gerade noch stattfinden.

Website
Anhand der monatlichen Nutzerzahlen der Website www.bamberg.info kann man sehr gut den Verlauf der Pandemie nachverfolgen. Der Lockdown brachte auch die Website-Nutzung wieder zum Erlahmen, führte im Sommer zu neuen Höhen und brach zum November hin wieder ab. Die Zahl der unique visitors im Jahr 2021 lag bei 368.487, die insgesamt 1.702.678 Seiten aufgerufen haben. Das Problem dieser Statistik bleibt: Seit der Einbindung des Cookie-Consent-Buttons ist die Zahl nicht mehr mit alten Werten vergleichbar, denn sie spiegelt in keiner Weise mehr die tatsächliche Zahl der Nutzer wieder, da nur die der Statistikerhebung zustimmenden Nutzer gezählt werden können. 
Neben der ständigen Aktualisierung und mannigfachen Hinweisen auf die jeweils gültigen Corona-Regeln konnten 2021 auch einige gänzlich neue Bereiche aufgebaut werden, so z.B. die Darstellung der Gemeinden des Bamberger Landes als Ausflugsziele unter automatischer Bündelung aller Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants sowie Wanderwege und Radwege der jeweiligen Gemeinde.

Tourismusblog
Der vorliegende Tourismusblog www.blog.bamberg.info war das Hauptmedium unserer Kommunikation zu unseren Partnern und veröffentlichte immer dann, wenn es wesentliche Veränderungen für den Tourismus gab, die neuesten Entwicklungen. Manchmal aber brachte er auch nur Durchhalteparolen und versuchte, Mut zu machen, was neben der reinen Information auch dem einen oder anderen offenbar gut tat – geteiltes Leid erträgt sich wohl besser….

Themenjahr 2021
Das Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ unterstützten wir mit einigen Führungsangeboten zum „Jüdischen Leben in Bamberg“. Die Mikwe ist ein neuer Punkt auf der Route, die an Bambergs Erinnerungsorten auf den Spuren des jüdischen Lebens wandelt. Das Projekt Stolpersteine ist seit 2021 auch auf der touristischen Website verbunden.

Fußgängerleitsystem
2021 war es mal wieder soweit: Die großen Plakate des Fußgängerleitsystems, in einem langen Prozess mit vielen engagierten Partnern verändert, verbessert, gleichzeitig ergänzt und bereinigt, wurden 2021 in den 21 Stelen der Altstadt neu aufgehängt und dienen unseren Gästen und allen Orientierungsbedürftigen als Leitfaden durch die Stadt.

Nachhaltigkeit
Die BAMBERGcard ist mit ihrer dreitägigen Nutzungsmöglichkeit des ÖPNVs im Stadtgebiet und darüber hinaus ein nachhaltiges Produkt, das seit vielen Jahren sehr beliebt ist. Ergänzt wird dieses Angebot, auf die Öffentlichen umzusteigen, nun durch ein neues carsharing-Angebot im Portfolio des TKS: Mit OMU ist 2021 ein Projekt gestartet, das E-Autos mit 100 % Ökostrom für Touristen online buchbar und Ausflüge ins Bamberger Land und in der Stadt attraktiv macht.


Touristische Kooperationen

Wie wichtig gerade in solchen Zeiten unsere touristischen Kooperationspartner waren, lässt sich kaum ermessen. Sie sind es, die uns mit ihren Kampagnen und Plattformen eine irrsinnige Reichweite für unsere Angebote bieten und so den Boden für unsere Arbeit bereiten und uns helfen, mit ihren Maßnahmen und ihrer Marktpräsenz die Fahne immer weiter hochzuhalten, auch in Zeiten klammer Kassen. Frankentourismus, die Fränkischen Städte, die BurgenstraßeBayern Tourismus und der Verein der Welterbestätten und auch der Steigerwald – der solidarische Zusammenhalt im Tourismus und der offene Austausch untereinander ist eine der großen Stärken unserer Branche.

Neue Tourismusreferentin

Einige Neuerungen im Zuschnitt der Referate innerhalb der Stadtverwaltung brachte uns im Sommer 2021 zurück ins Kulturreferat. Ulrike Siebenhaar ist seitdem als Leiterin des Referats Kultur, Welterbe und Tourismus auch unsere neue Tourismusreferentin. Damit sind wir wieder im Reigen der großen städtischen Kulturinstitutionen: Museen, VHS, Musikschule, Stadtarchiv, ETA Hoffmann Theater, Zentrum Welterbe und Kulturamt. Auch sind hier nun alle sog. budgetierten Einrichtungen der Stadt Bamberg angesiedelt, die Ämter also, die ihre Budgets eigenverantwortlich führen und zu großen Teilen durch ihre eigene Arbeit erwirtschaften. Die Zusammenarbeit mit den Kunst- und Kulturinstitutionen und die Vereinigung in einem gemeinsamen Referat unter der fachkundigen Leitung von Ulrike Siebenhaar unterstützen unsere Schwerpunktsetzung „Kunst und Kultur“ im Marketing des TKS. Wir freuen uns auf den weiteren Weg mit ihr, nachhaltigen und kulturorientierten Tourismus in Bamberg voranzubringen. Dank gebührt Herrn Goller für seine Interimszeit 2020-2021, die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor bleibt ja bestehen!

TKS intern

Vom 2. November 2020 an bis zum 18. Mai 2021 war die Tourist Info komplett geschlossen, die Mitarbeitenden in Kurzarbeit 100 %. Und auch im back office, im Bereich der Buchungsabwicklungen ging teilweise gar nichts mehr, so dass auch hier anteilige Kurzarbeit angesagt war. Im Sinne von Amtshilfe haben viele unserer Mitarbeitenden in dieser Zeit insgesamt weit mehr als 400 Stunden im Impfzentrum beim Telefondienst ausgeholfen und damit einen Beitrag geleistet zur Eindämmung der Pandemie. Besonders in diesen Monaten war home-office flächendeckend an der Tagesordnung, so dass teilweise nur ein bis zwei Mitarbeitende in der Geyerswörthstraße die Stellung hielten, während alle anderen ihren Dienst aus dem heimischen Ersatzbüro geleistet haben. Viele Projekte, die ein persönliches Miteinander erfordert hätten oder eine größere Runde, blieben auf der Strecke und wurden immer wieder verschoben.

Nach dem Restart am 19. Mai haben wir Führungen angeboten mit kleinster Teilnehmerzahl und entzerrten Anfangszeiten, damit wir die Stadt nicht mit zu vielen Gruppen bevölkern. Aber im Gegensatz zu 2020 ging es nach dem Ende des langen Lockdowns nur sehr langsam wieder los. Die Änderungen der Corona-Schutzmaßnahmen für Führungen und alle anderen Angebote kamen in den ersten Monaten nach dem Restart im Wochenrhythmus und hielten uns, unsere Gästeführerinnen und Gästeführer und all unsere Partner auf Trab, damit man nicht mit seinem Angebot plötzlich in die Illegalität abrutschte. Einen Anklang an 2019 hatte die Nachfrage erst ab Mitte Juli und hielt bis Mitte September an und brach ab Oktober wieder deutlich ab. Die einschneidenden Beschränkungen ab November kamen dem Lockdown im Jahr 2020 ziemlich nahe und brachten wieder Tristesse und Leere in die Tourist Info.

Bis zum 23. September hatten wir in unserem Tagungsraum ein Testzentrum als Dauermieter, eine glückliche Kombination für Gäste, die je nach Stand der Dinge für Angebote oder zumindest für die Übernachtung Testnachweise benötigten. Seit Dezember 2021 hat im Foyer des Tagungsraums erneut ein Testzentrum seine Arbeit aufgenommen.

Ausblick

Dass einmal das Kaffeesatzlesen zu den vordringlichsten Aufgaben einer Tourismusstelle werden würde, hätten wir vor zwei Jahren auch noch nicht gedacht. Aber es ist und bleibt schwer, vorherzusagen, wie sich der Tourismus weiterentwickeln wird, wenn sich die Pandemie einmal endgültig und weltweit erledigt haben sollte. Zahlreiche Studien und Umfragen bescheinigen dem Tourismus zwar eine durchaus große Resilienz und eine starke Beharrung der Kräfte, die sich einfach nur nach Normalität sehnen und das „Alles wieder so wie früher“ herbeireden, aber es gibt durchaus auch Anzeichen und wissenschaftlich fundierte Szenarien, die bezeugen, dass wir eben nie wieder zu diesem als Normalität definierten Zustand zurückkehren werden. Mehrmals habe ich in diesem Jahresbericht das „normale Jahr“ zur Referenzgröße herbeizitiert. Es ist und bleibt allerdings die Frage, ob es je wieder ein solches „normales Jahr“ geben wird. Aktuell scheint die Zahl der Buchungsanfragen zwar anzuziehen, vielleicht profitieren wir noch einmal ein weiteres Jahr vom Trend zum sicheren „Urlaub im eigenen Land“. Die Studien bescheinigen den Deutschen auch eine ungebrochene Reiselust, und finanziell scheint die Pandemie bei Vielen kein so großes Loch in die Geldbeutel gerissen zu haben, dass es sie vom Reisen abhalten würde. Wir merken gerade auch, dass die Buchungsanfragen anziehen, für den Sommer sowieso, aber es kommen auch kurzfristige Buchungen rein. Aber es bleibt ein Restrisiko, dass wir uns auf Dauer auf ein verändertes Reiseverhalten einrichten müssen. Wohl dem, der Kaffeesatzlesen gelernt hat!

Am Schluss bleibt unser dringendes Bedürfnis, all unseren Partnern ein großes Dankeschön auszusprechen. Wir alle haben schwere Zeiten hinter uns und stecken noch mitten in den Schwierigkeiten. Umso dankbarer macht es uns, dass unsere Partner bei den Erlebnisangeboten, in der Hotellerie, in der Gastronomie, bei den Gästeführerinnen und Gästeführern, im Einzelhandel und in unseren touristischen Verbänden und Kooperationen alle bei der Stange geblieben sind und durchhalten. Ja, eigentlich haben sie noch mehr Engagement an den Tag gelegt als sonst schon, um diese Zeit durchzustehen. Es gab auch Tage zum Einigeln, aber dieses enorme Durchhaltevermögen all unserer Partner bestärkt uns in der Überzeugung, dass in unserem Metier die Leidenschaft einfach ein wesentlicher Antriebsfaktor ist für unsere Arbeit. Nun hoffen wir für 2022, dass zur Leidenschaft wieder hinzukommt, dass wir damit auch Geld verdienen und davon leben können.

Perfekt für die Weihnachtstage: Die Sendung mit der Kunst!

Und zum Jahresschluss noch ein Tipp für die staade Zeit, wenn die Schlacht mit der Gans und der Schwiegermutter geschlagen ist, die Plätzchen und Lebkuchen vertilgt sind und der Verdauungsspaziergang absolviert wurde. Dann gönnen Sie sich doch einmal ein wenig Kunst in diesen Tagen. Es lohnt sich!

Die Villa Concordia, das Internationale Künstlerhaus in Bamberg, hat seit einigen Monaten super gut gemachte Videos erstellt, die ihre aktuellen Künstlerinnen und Künstler aus Finnland und Deutschland im Portrait vorstellen, aber auch Besuche bei ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten der vergangenen Jahrgänge präsentieren. Gleich bei den Einstiegsszenen und manchen Übergängen fühle ich mich daheim, erinnern sie mich doch mit ihren grafischen Elementen und der Kameraführung ein bisschen an die genialen Monty Python Collagen. Es folgen wirklich interessante und spannende Einblicke in das Leben und Werk der Künstlerinnen und Künstler, und am Ende kommt immer die Hommage an die namensgebende „Sendung mit der Maus“ in Form von „Fleiss und Schein“, den beiden Socken, die irgendwie ja auch künstlerisch wirken, auf ihre ganz eigene Art.

Einfach mal die Zeit nehmen und reinschauen! 11 Folgen sind schon abgedreht, damit lassen sich ganz vortrefflich in aller Ruhe 4 Klöße, eine halbe Gans und das ganze Blaukraut verdauen!

Viel Spaß dabei. Und vielen Dank an die Villa und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns diesen Kunstgenuss in Corona-Zeiten ermöglichen. Aber es ist viel mehr als nur ein Ersatz für die persönliche Begegnung! Es ist Kunst an sich! Und wenn es nicht kostenlos wäre, wie so viele Kunst im Internet in diesen schweren Zeiten für die Kunst und ihre Protagonisten, könnte man es direkt noch als last-minute-Geschenk verpacken und unter den Baum legen. Teilen Sie einfach den Link, dann gilt das auch…

Grüße zur Weihnacht

Mit diesem anrührenden Engel aus der Kathedrale von Dijon grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen, Ihrem Team und Ihrer Familie ein frohes und glückliches Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundes Neues Jahr 2022!

Erkennen Sie sich auch ein wenig in diesem frierenden Engel, heuer, am Ende des zweiten Corona-Jahres?

Diesem Engel kommt das Halleluja auch nicht mehr so leicht über die Lippen. Man hat regelrecht Mitleid mit diesem verfrorenen Wesen, das schon so lange zu warten scheint. Müde, kleine Augen, die Flügel eng angelegt, die Hände so tief wie möglich in die Ärmel gesteckt, der Kragen aufgestellt bis unters Kinn, rote, kalte Bäckchen. Aber er harrt aus. Wartet und wacht. Ein echter Engel halt.

Ich kann ihn gut verstehen, diesen Engel. Ein bisschen Herzenswärme fehlt, ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Aussicht, dass sich die Situation endlich zum Besseren wendet. Viele von uns sind erschöpft, und viel zu oft in diesem Jahr wurde unsere Hoffnung auf Besserung, auf den wärmenden Rückenwind, enttäuscht, und mehr als einmal hat uns die in scheinbarer Endlosschleife immer wieder zurückkehrende Pandemie eine Nase gedreht und all unsere Planungen wieder zunichte gemacht.

Deswegen ist es jetzt gut, dass Weihnachten ist. Diese Pause wird uns allen guttun, das Besinnliche, die Lichter, das Heimelige, das Grün im Winter, die Musik, die Geschichten, egal ob Sie christlich, muslimisch, jüdisch oder gar nichts sind. Aber mit den Riten, den Farben und Gerüchen dieser besonderen Zeit holen wir uns die Herzenswärme zurück, die uns Corona und die Beschränkungen, gerade im sozialen Miteinander, genommen haben.

Ich bin versucht, das Jahr 2021 einfach abzuhaken, auch wenn es schade ist um diese 365 Tage. Denn es waren ja auch gute dabei, das darf man fairerweise nicht vergessen. Aber die Zäsur eines Jahreswechsels hilft, das Vergangene abzulegen und den Blick wieder nach vorne zu richten.

Wir machen weiter, wir wollen weitermachen! Und es lohnt sich, durchzuhalten. Ich kann mir nach wie vor keine schönere Branche vorstellen, als unsere. Wir haben erlebt, wie sensibel sie ist, unsere Branche. Umso dankbarer sind wir für jeden Gast, umso dankbarer sind wir, dass wir unseren Lebensunterhalt mit reisenden, neugierigen, weltoffenen Menschen aus aller Welt verdienen können, Menschen, die bei uns zu Gast sein wollen, für die wir mit allem, was wir tun, Gastgeber und Gastgeberinnen sind.

Ich danke Ihnen für die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten, ich danke Ihnen für Ihre Arbeit für unsere Gäste, für Bamberg und für das Bamberger Land, und ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns und unserer Arbeit heuer geschenkt haben.

Ich wünsche Ihnen, zusammen mit meinem ganzen Team beim TKS, eine schöne und friedvolle Weihnachtszeit und ein gutes, ein besseres neues Jahr!

Ihr
Michael Heger

Corona – und wieder ein paar Erleichterungen

Ein paar, wie ich meine, sinnvolle Erleichterungen hat uns das bayerische Kabinett heute in seiner Sitzung beschert – und ich benutze bewusst dieses zum Weihnachtskreis passende Wörtchen. Denn die Erleichterung für Geboosterte – ein weiterer toller Zugang zu unserem Wortschatz – keinen Test mehr bei 2Gplus-Anforderungen zu benötigen, ist nachvollziehbar. Und dass Führungen, die ausschließlich unter freiem Himmel stattfinden, ab morgen ebenfalls wieder auf 2G zurückgeführt werden, also ohne den zusätzlichen Test, ist auch ein Gewinn für die Zugänglichkeit unserer und Ihrer Angebote. Das gilt gleichermaßen für einige weitere open-air Veranstaltungsformen und Einrichtungen, aber leider weiterhin nicht für Kultur und Museen im Innenbereich. Da bleibt es bei 2Gplus. Erstaunlich, was für eine Lobby sowas wie Freizeitparks offensichtlich haben, bei denen hier mal einfach so der Innenbereich mit dazugeschmissen wird mit 2G, während Museen weiter bei 2Gplus verbleiben müssen…

Ansonsten wird die 15. BayIfSMV bis 12. Januar 2022 verlängert. [Ergönzung vom 15.12.: Ich füge die konsolidierte Lesefassung vom 15.12. unten noch an] Wer sich also gestern durch die Lektüre gequält hat: Es hat sich gelohnt! Und die oben genannten Punkte bitte vorerst einfach dazu denken. Und noch ein bisschen an die Ministerialbeamtinnen und -beamten denken, die die unten stehenden Beschlüsse wieder bis heute 24 Uhr in die Schwurbelsprache der BayIfSMV umsetzen und möglichst viele Paragraphen-Querbezüge aufbauen müssen.

Aber mein Lieblingssatz aus diesem Bericht der Kabinettsitzung ist der zu den Silvester-Regelungen, denn da heißt es beim landesweiten Verbot von Menschenansammlungen von über 10 Personen zwischen 15 Uhr und 9 Uhr am Folgetag: „Über 10 Personen hinausgehende Menschenansammlungen haben sich unverzüglich zu zerstreuen!“ Das klingt irgendwie nach Wachtmeister Wirsing aus Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, „haben sich unverzüglich zu zerstreuen!“ Herrlich! Mal schauen, wie sich dieses Stück Alltagspoesie wieder in BayIfSMV-Sprache umsetzt… [Auch hier Ergänzung vom 15.12.: Die Formulierung war so gut, die wurde 1:1 übernommen! 🙂 ]

Corona – ein Schritt vor, ein Schritt zur Seite und einer zurück

Drei Neuerungen schulde ich Ihnen aktuell noch, eine bedeutet eine deutliche Erleichterung, zwei machen das Leben wieder etwas schwerer für Viele.

1. Die Stadt ist nun auch wieder über der Inzidenz von 35, so dass hier, wie auch schon seit Sonntag im Landkreis Bamberg, seit heute wieder die Regeln für verpflichtendes 3G in Innenräumen gilt – ein Schritt zurück.

2. Passend dazu gab es aus der letztwöchigen Kabinettssitzung der Staatsregierung die Neuregelung, dass ab morgen, Dienstag, 19.10., überall da wo 3Gplus, 3G oder 2G angewendet wird, auch das komplette Personal mit Kundenkontakt und der Betreiber sowie Ehrenamtliche selbst die entsprechenden Bedingungen erfüllen müssen – ein Schritt, na ja, sagen wir, zur Seite.

3. Aber, und das spart wirklich viel Arbeit und Zeit, seit Freitag, 15.10., fällt die Verpflichtung zur Kontaktdatennachverfolgung für sehr viele Betriebe und ihre Angebote großflächig weg – ein echter Schritt nach vorne!

Zu den Meldungen im Einzelnen, hier zunächst die Pressemeldung der Stadt Bamberg zur Inzidenzüberschreitung von 35 vom Samstag, mit Wirkung ab heute, Montag, 18.10.:

In der Stadt Bamberg wurde der 7-Tages Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen wieder überschritten. […]

Ab Montag, 18. Oktober 2021 gilt daher in Innenräumen wieder verpflichtend der 3G-Grundsatz. Demnach ist der Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete (PoC-Antigen-Schnelltest nicht älter als 24h oder PCR-Test nicht älter als 48h) erlaubt. Dies betrifft beispielsweise öffentliche und private Veranstaltungen bis 1.000 Personen (bei größeren Veranstaltungen gilt eine inzidenzunabhängige 3G-Pflicht) in nichtprivaten Räumlichkeiten, Sportstätten, Fitnessstudios, Theater, Kinos, Museen, Gedenkstätten, Gastronomie, Beherbergung, Hochschulen, Krankenhäuser, Bibliotheken und Archive, Musikschulen, Freizeiteinrichtungen, Bäder, Thermen, Saunen, Ausflugsschiffe, Spielbanken, den touristischen Reisebusverkehr etc. (§ 3, Abs. 1 der 14. BayIfSMV). Betreiber solcher Einrichtungen können auf freiwilliger Basis auch 3G-Plus (nur PCR-Test nicht älter als 48h) oder 2G anwenden (§ 3a der 14. BayIfSMV).

Weiterhin gilt inzidenzunabhängig in Alten- und Pflegeheime sowie in Schulen und Kinderhorte der 3G-Grundsatz. Ebenso ist der Zugang zu Volksfesten, Diskotheken, Clubs, Bordellbetrieben sowie vergleichbaren Freizeiteinrichtungen und zu Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen weiterhin nur für Genesene, Geimpfte oder Getestete möglich. […]“

Die anderen beiden Punkte wurden in der Kabinettssitzung vom 12.10. erledigt und lauten wie folgt:

Die 14. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wird in folgenden Punkten geändert:

Mit Wirkung vom 19. Oktober (Dienstag) müssen in allen Bereichen von 3G / 3G plus / 2G künftig auch die Betreiber, Beschäftigten und Ehrenamtlichen mit Kundenkontakt die dort jeweils geltenden Impf-, Genesenen- oder Testvoraussetzungen erfüllen. Sie müssen einen entsprechenden Testnachweis jedoch lediglich an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche vorlegen.

Die Kontaktdatenerhebung wird mit Wirkung vom 15. Oktober (Freitag) auf Schwerpunktbereiche mit hohem Risiko von Mehrfachansteckungen (spreading) beschränkt.

Das sind:
– alle geschlossenen Veranstaltungen ab 1.000 Personen
– Clubs, Diskotheken, Bordelle und vergleichbare Freizeiteinrichtungen sowie gastronomische Angebote mit Tanzmusik
– körpernahe Dienstleistungen
– Gemeinschaftsunterkünfte (z. B. Schlafsäle in Jugendherbergen oder Berghütten)
.

In allen anderen Bereichen entfällt die Kontaktdatenerhebung.“

Bamberg wieder unter 35!

Seit drei Tagen liegt die Inzidenz in der Stadt Bamberg unter 35, das bringt ab Montag, 11. Oktober wieder Erleichterungen im Umgang mit 3G. Ich würde jedoch eher formulieren, es bringt Flexibilität im Umgang mit 3G als Zugangsvoraussetzung.
Denn diese „Kann“-Bestimmung der Regelung für eine Inzidenz unter 35 macht es nicht unbedingt einfacher, nein, es wird eigentlich wieder verwirrender. Es bleibt ja jedem Veranstalter überlassen, ob er nicht trotzdem 3G beibehält. Oder 2G. Oder 3Gplus. Entscheidet sich also ein Betreiber für die Rücknahme von 3G, bleiben die Masken als letzte vorgeschriebene Maßgabe für Innenräume.

Ich zitiere aus der städtischen Pressemeldung von gestern:
In der Stadt Bamberg wurde der 7-Tages Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten. Am Samstag meldete das Robert Koch-Institut einen Inzidenzwert von 28,7 für die Stadt Bamberg (Donnerstag, 33,9; Freitag 28,7). Damit treten laut einer Bekanntmachung der Stadt Bamberg vom 9. Oktober 2021 inzidenzabhängige Erleichterungen in Kraft.

Bislang galt verpflichtend die sogenannte 3-G-Regel, wonach für den Zugang zu geschlossenen Räumen, beispielsweise bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen bis 1.000 Personen in nichtprivaten Räumlichkeiten, Sportstätten und Fitnessstudios oder Kinos und Museen sowie für Dienstleistungen, bei denen eine körperliche Nähe unabdingbar ist, nur Personen Zugang haben dürfen, die geimpft, genesen oder getestet sind.

Diese verpflichtende Regel gilt ab Montag (11. Oktober) nicht mehr. Gleichwohl können aber Veranstalter oder Einrichtungen auf freiwilliger Basis weiterhin 3-G, 3-G-Plus oder 2-G anwenden. Wer also eine Veranstaltung oder Einrichtung besuchen möchte, sollte sich vorher direkt informieren, ob es dort weiterhin Zugangsbeschränkungen gibt. Die Stadt Bamberg strebt für ihre Veranstaltungsorte und Einrichtungen ab 1. November eine einheitliche Anwendung von 3G-Plus an (hierzu erfolgt noch eine gesonderte ausführliche Pressemitteilung).

Inzidenzunabhängig, also auch bei Inzidenzwerten unter 35, gilt weiterhin, dass der Zugang zu Volksfesten, Diskotheken, Bordellbetrieben sowie vergleichbaren Freizeiteinrichtungen und zu Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen nur durch Genesene, Geimpfte oder Getestete erfolgen darf. 

Sollte die Stadt Bamberg an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz von 35 wieder überschreiten, erfolgt eine erneute Bekanntmachung der Stadt Bamberg. Die vorstehenden Bestimmungen finden dann ab dem übernächsten auf die Bekanntmachung folgenden Tag keine Anwendung mehr.

Was das alles betrifft, kann man im §3 der aktuellen 14. BayIfSMV lesen, es geht um den Zugang zu, ich zitiere erneut:

öffentlichen und privaten Veranstaltungen bis 1 000 Personen in nichtprivaten Räumlichkeiten,
Sportstätten und praktischer Sportausbildung, Fitnessstudios, dem Kulturbereich mit Theatern, Opern,
Konzerthäusern, Bühnen, Kinos, Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Objekten der Bayerischen
Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, der Gastronomie, dem Beherbergungswesen, den
Hochschulen, Tagungen, Kongressen, Bibliotheken und Archiven, zu außerschulischen Bildungsangeboten
einschließlich der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Musikschulen, Fahrschulen und der
Erwachsenenbildung, zoologischen und botanischen Gärten, außerdem zu Freizeiteinrichtungen
einschließlich Bädern, Thermen, Saunen, Solarien, Seilbahnen und Ausflugsschiffen, Führungen,
Schauhöhlen und Besucherbergwerken, Freizeitparks, Indoorspielplätzen, Spielhallen und -banken,
Wettannahmestellen, dem touristischen Bahn- und Reisebusverkehr und infektiologisch vergleichbaren
Bereichen,


und dazu kommen noch die sog. körpernahen Dienstleistungen.

Bringt uns das jetzt wirklich weiter? Ich für meine Person kann nur sagen, ich fühle mich bei 3G recht wohl, wenn ich irgendwo innen rein muss. Aber, es ist schon auch irgendwie richtig, wenn es die Pandemie zulässt, müssen wir auch wieder lernen, damit umzugehen, die Bastionen gegen die Ansteckung wieder abzubauen. Nur haben uns die Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahren gelehrt, dass es schnell wieder anders werden kann. Allein der Blick in andere Länder – und auch in fast alle anderen Kreise und Städte – zeigt, dass wir Corona noch lange nicht los sind, ja, wir werden es ja nie mehr los, gerade deswegen ist es jetzt so schwer, diesen Mittelweg zu finden zwischen Vorsicht und Loslassen, zwischen Umsicht und Gehenlassen. Letztlich werden es die Menschen selber entscheiden, wo und wie schnell sie sich wieder wohlfühlen im Kreise anderer Menschen. Für den Tourismus ist das das A & O – dass sich die Menschen wieder wohlfühlen und sicher fühlen. Und gerade da, fand ich, hat uns 3G auf einen guten Weg gebracht, der uns durch diesen Winter geleiten kann. Aber ich will mich ja lernfähig geben….

Ü50 oder U50 – Was nun?

Schon vor Corona war Ü50 ein Schreckgespenst, das manchem Berufsjugendlichen den Schweiß auf die Stirn getrieben hat. Man lachte gequält über die knallorangen Plakate am Straßenrand, die mal wieder eine Ü50 Disco im nächsten Ort ansagten und hoffte, dass man nie in die Verlegenheit kommen würde, da hinzugehen.

Und Ü50 in Coronazeiten? Der große Unterschied ist: Bei Corona kann man nicht entscheiden ob man hingeht oder nicht, die Ü50 kommt ganz von selbst zu einem. Man kann nur durch die Annahme eines Impfangebotes dazu beitragen, dass die Ü50 ihren Schrecken und ihre Wirkkraft verliert.

Wir erhalten aktuell einen Haufen Fragen, die alle um das gleiche Thema kreisen: Was passiert denn nun wieder, wenn wir dauerhaft die 50er Inzidenz überschreiten? Denn alle starren auf die täglichen Zahlen.

Die konsolidierte Lesefassung der nach wir vor gültigen 13. BayIfSMV besagt: Drei Tage in Folge bei über 50, dann gelten ab dem „übernächsten darauf folgenden Tag“ die Regelungen für Ü50.

Das bedeutet vor allem wieder die Reduzierung der Kontaktmöglichkeiten auf drei Haushalte und zehn Personen, die Reduzierung der Obergrenze für private Veranstaltungen, das Erfordernis negativer Testung für Kultur, Gastronomie (sofern mehr als ein Hausstand an einem Tisch zusammensitzt), Museen, Sport und Freizeiteinrichtungen, und bei Beherbergungsbetrieben die Pflicht zu einer Testwiederholung alle 48 Stunden jenseits des ohnehin erforderlichen Testnachweises bei Anreise für alle Personen ab 6 Jahren. Geimpfte und Genesene sind von diesen Zählungen und der Testpflicht in allen aufgeführten Fällen ausgenommen. Unser Testzentrum an der Tourist Info läuft noch bis 25. September, hier haben unsere und Ihre Gäste von Mo – So 9 – 18 Uhr immer die Gelegenheit, sich testen zu lassen.

Kein Unterschied macht Ü50 oder U50 für Läden und Geschäfte.

Kein Unterschied macht Ü50 oder U50 für Stadtführungen, Bergführungen, Stollenführungen oder auch für touristische Verkehre wie Flussschiffahrten und Busverkehre.

Hier ist noch einmal eine schöne Übersicht speziell für die touristischen Dienstleistungen.

Bei einer Inzidenz von über 100 gibt es aktuell keine gesonderten Regeln, die  Bundesnotbremse gibt es nicht mehr. Dann bleiben die Regeln wie für Ü50 einfach bestehen.

Was Sie mich jetzt nicht fragen dürfen, ist die Frage, was denn mit den Beschlüssen der letzten Ministerpräsidentinnen und -präsidentenkonferenz vom 10. August passiert. Da war nämlich die Rede von der Inzidenz 35, ab der all das, was oben für Ü50 beschrieben ist, vor allem all das, was in Innenräumen abläuft, bereits eintritt. Die konsequente Anwendung der 3G-Regel – Geimpft, Genesen oder Getestet – ist ebenfalls Bestandteil dieser Beschlüsse. Dies sollte bis zum 23. August in den Ländern verankert werden. Ich habe aber noch nichts aus Bayern gehört, wie das denn nun wieder verheiratet werden soll mit den bestehenden Ü50-U50-Regeln. Die 13. BayIfSMV gilt bis zum 25. August. Wir dürfen gespannt sein, ob da kurzfristig noch was Neues kommt.

Eine gute Zusammenfassung für alle relevanten touristischen Bereiche hat, wie immer, auch FrankenTourismus, reinschauen lohnt sich immer: Corona-Informationen – Tourismusnetzwerk Franken (tourismusnetzwerk-franken.de)

Aktuell sind tatsächlich viele Gäste da, und die Buchungen für die nächste Zeit sind sehr gut. Wollen wir hoffen, dass die Unsicherheit nicht wieder zunimmt und die Leute wieder beginnen zu stornieren. Viele Politikerinnen und Politiker schließen einen großen Lockdown für die Zukunft aus und verweisen auf die größeren Möglichkeiten für Geimpfte. Ich fände die Aufrechterhaltung umfangreicher Testpflichten für diverse Dinge bei weitem nicht so schlimm wie erneute Schließungen oder Einschränkungen. Und mit jeder Impfung wird es sowieso besser! Unbeständigkeit und Unsicherheit bleiben allerdings auch für den Rest des Jahres 2021 unser Grundzustand. Bereits jetzt beginnen ja schon wieder die Diskussionen über Weihnachtsmärkte, und der touristische Blick richtet sich lieber schon mal auf das Jahr 2022, und das erneut, wie es uns einfach innewohnt, mit vorsichtigem Optimismus …