Weihnachtsgruß 2023

Aus der Krippe der Oberen Pfarre zu Bamberg, Foto: Peter Eberts, Bamberg

Sehr geehrte Partner, liebe Mitmenschen!

Eine Umarmung zweier Menschen in der Krippe? Was es damit auf sich hat, erzähle ich Ihnen gleich.

Aber zuallererst möchte ich mich ganz herzlich für die Zusammenarbeit und das so gute Miteinander mit Ihnen allen in diesem ausgehenden Jahr bedanken. Viel zu selten sagen wir einander Danke! Aber was würden wir nur tun ohne Sie alle, die Sie mit Ihren Angeboten, mit Ihren Betrieben und mit Ihrer Arbeit tagein tagaus dafür sorgen, dass unsere Gäste sich wohlfühlen und Bamberg und das Bamberger Land in all seinen Facetten entdecken können?

Ein riesengroßes Danke dafür!

Wenn Sie noch drei Minuten Zeit haben, nehme ich Sie gerne mit auf ein paar Gedanken, von der Krippe der Obere Pfarre über die Lage der Welt bis hin zu Nachhaltigem Tourismus und unseren Plänen für 2024!

Wenn Sie jetzt gerade Besseres zu tun haben, dann möchte ich es nicht versäumen, schon hier und jetzt Ihnen allen, Ihren Mitarbeitenden und Ihren Familien ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest zu wünschen und ein gutes, gesundes und glückliches Neues Jahr 2024!

Aber nun zu dem Drei-Minuten-Gedankengang:

Einfach mal umarmen. Freundlichkeit und Freude erfahren, vielleicht auch Trost und Zuspruch.

Diese beiden Figuren haben mich seinerzeit sehr berührt, als sie vor einigen Jahren in der Krippe der Oberen Pfarre aufgebaut waren. Egal woher sie kommen, egal wohin sie gehen – sie begegnen sich und nehmen sich als Menschen wahr, diese Beiden, und bilden zusammen ein friedliches Miteinander inmitten des Trubels, der um sie herum herrscht.

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht in diesen Tagen, aber mir gehen die grauenvollen Geschehnisse dieser Wochen und Monate und die Fried- und Lieblosigkeit unserer Welt ganz schön an die Substanz.

Dabei geht es mir persönlich gut. Und den allermeisten Menschen, die ich kenne, auch. Und auch was den Tourismus anbetrifft, blicken wir auf ein gutes, ja ein sehr gutes Jahr 2023, in dem sich endgültig alles wieder zurechtgeruckt hat und der Zuspruch an Gästen und auch der Umsatz wieder zuversichtlich stimmen.

Und dennoch, bei aller Freude über ein gutes Geschäftsjahr, begleitet mich heuer ganz besonders dieses Gefühl von Beklemmung angesichts von Krieg und Zerstörung, Hass und Hetze, und der unzähligen Menschen, deren primäre Triebfeder Menschenverachtung zu sein scheint.

„Menschenwürde“ hingegen steht über dem ersten Kästchen oben links in der sogenannten Bayern-Matrix zum Nachhaltigen Tourismus. In diesem Grundgerüst, das von unseren Verbänden in Zusammenarbeit mit vielen Touristikern erarbeitet wurde und aktuell von uns für Bamberg und das Bamberger Land adaptiert wird, steht sogar noch viel mehr: Gerechtigkeit und Solidarität, Fairness und Mitbestimmung, und natürlich der Schutz der Umwelt stehen da und erheben einen großen Anspruch an unsere zukünftige Arbeit. Wir haben heuer wichtige konzeptionelle Schritte auf diesem Weg zu Nachhaltigem Tourismus gemacht. Im neuen Jahr wollen wir unsere Ideen und Vorstellungen mit Ihnen teilen und mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen.

Warum erzähle ich Ihnen all das in meinem Weihnachtsgruß?

Weil dieser Weg, den wir da gehen wollen, der Versuch einer Antwort ist auf die Frage, was wir denn beruflich dazu beitragen können, dass die Welt vielleicht ein kleines bisschen besser wird. Wenigstens ein kleines bisschen!

Denn wenn wir unsere Arbeit daran ausrichten, dass unsere Mitarbeitenden fair entlohnt und menschenwürdig behandelt werden, wenn wir unseren Gästen aus aller Welt mit eben diesen Mitarbeitenden und guten Angeboten Erholung ermöglichen, so dass sie gestärkt in ihren Alltag zurückkehren können, wenn wir achten auf die Auswirkungen des Tourismus auf die Natur, auf das Welterbe und auf das Zusammenleben untereinander, wenn wir darauf achten, dass die Produkte, die wir verkaufen auch unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurden, dass durch unsere Arbeit Begegnungen möglich werden, dann kann das unser bescheidener Beitrag sein, unser Miteinander und die Zukunft unserer Kinder besser zu machen.

Ein schwindelerregend hoher Anspruch, das gebe ich zu. So habe ich auch auf diese Ideen reagiert, als ich sie zuerst gesehen habe. Aber wäre es nicht ein Armutszeugnis für uns, wenn wir es nicht wenigstens einmal probieren würden, eine große Vision zu entwickeln? Uns mal nicht nur im Kleinklein der täglichen Arbeit zu verlieren? Es ist eine Vision, die Menschenwürde, Ökologie und ökonomischen Erfolg miteinander zu vereinen versucht.

Ich glaube, das wird spannend. Und deswegen freue mich auf das nächste Jahr. Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen und auf die Gespräche rund um unsere Vision von Nachhaltigem Tourismus!

Aber nun habe ich Ihre Geduld mit dem diesjährigen Weihnachtsgruß wirklich genug strapaziert.

Zum Schluss gilt es noch, mich bei meinem Team zu bedanken. Auch wir haben viel gearbeitet heuer, aber die Arbeit hat sich ja auch wieder gelohnt. Meine Kolleginnen und Kollegen beim TKS haben alles möglich gemacht was ging, und noch mehr, und sie haben mal wieder gezeigt, was in ihnen steckt. Ich bin froh, dieses Team an meiner und Ihrer Seite zu wissen.   

Nun wünsche ich eine gute Zeit, wir sehen und sprechen uns wieder im Neuen Jahr!

Und: Umarmen Sie heute noch einen Menschen! Das tut gut!

Seien Sie herzlich gegrüßt

Michael Heger

im Namen des ganzen Teams vom TKS

Grüße zur Weihnacht

Mit diesem anrührenden Engel aus der Kathedrale von Dijon grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen, Ihrem Team und Ihrer Familie ein frohes und glückliches Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundes Neues Jahr 2022!

Erkennen Sie sich auch ein wenig in diesem frierenden Engel, heuer, am Ende des zweiten Corona-Jahres?

Diesem Engel kommt das Halleluja auch nicht mehr so leicht über die Lippen. Man hat regelrecht Mitleid mit diesem verfrorenen Wesen, das schon so lange zu warten scheint. Müde, kleine Augen, die Flügel eng angelegt, die Hände so tief wie möglich in die Ärmel gesteckt, der Kragen aufgestellt bis unters Kinn, rote, kalte Bäckchen. Aber er harrt aus. Wartet und wacht. Ein echter Engel halt.

Ich kann ihn gut verstehen, diesen Engel. Ein bisschen Herzenswärme fehlt, ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Aussicht, dass sich die Situation endlich zum Besseren wendet. Viele von uns sind erschöpft, und viel zu oft in diesem Jahr wurde unsere Hoffnung auf Besserung, auf den wärmenden Rückenwind, enttäuscht, und mehr als einmal hat uns die in scheinbarer Endlosschleife immer wieder zurückkehrende Pandemie eine Nase gedreht und all unsere Planungen wieder zunichte gemacht.

Deswegen ist es jetzt gut, dass Weihnachten ist. Diese Pause wird uns allen guttun, das Besinnliche, die Lichter, das Heimelige, das Grün im Winter, die Musik, die Geschichten, egal ob Sie christlich, muslimisch, jüdisch oder gar nichts sind. Aber mit den Riten, den Farben und Gerüchen dieser besonderen Zeit holen wir uns die Herzenswärme zurück, die uns Corona und die Beschränkungen, gerade im sozialen Miteinander, genommen haben.

Ich bin versucht, das Jahr 2021 einfach abzuhaken, auch wenn es schade ist um diese 365 Tage. Denn es waren ja auch gute dabei, das darf man fairerweise nicht vergessen. Aber die Zäsur eines Jahreswechsels hilft, das Vergangene abzulegen und den Blick wieder nach vorne zu richten.

Wir machen weiter, wir wollen weitermachen! Und es lohnt sich, durchzuhalten. Ich kann mir nach wie vor keine schönere Branche vorstellen, als unsere. Wir haben erlebt, wie sensibel sie ist, unsere Branche. Umso dankbarer sind wir für jeden Gast, umso dankbarer sind wir, dass wir unseren Lebensunterhalt mit reisenden, neugierigen, weltoffenen Menschen aus aller Welt verdienen können, Menschen, die bei uns zu Gast sein wollen, für die wir mit allem, was wir tun, Gastgeber und Gastgeberinnen sind.

Ich danke Ihnen für die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten, ich danke Ihnen für Ihre Arbeit für unsere Gäste, für Bamberg und für das Bamberger Land, und ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns und unserer Arbeit heuer geschenkt haben.

Ich wünsche Ihnen, zusammen mit meinem ganzen Team beim TKS, eine schöne und friedvolle Weihnachtszeit und ein gutes, ein besseres neues Jahr!

Ihr
Michael Heger