Freitag, 4. Oktober 2013 (09:30)
Bamberg braucht den Tourismus
Hier ein aktueller Aufruf des TKS an alle, die unsere Stadt weiterhin lebendig und belebt sehen wollen:
„Der Tourismus floriert, unsere Stadt ist ein beliebtes Reiseziel. Zwei Jahrzehnte nach der Ernennung zum Weltkulturerbe besuchen so viele Gäste wie nie zuvor die Bamberger Altstadt. Glückliches Bamberg könnte man meinen …
Aber schon kommen die Besserwisser auf den Plan und schmähen die Entwicklung mit disqualifizierenden Schlagworten wie Massentourismus oder Rothenburgisierung. Negativaspekte werden isoliert, überbetont und pauschaliert: Bamberg wäre überfrachtet und verlöre seine Authentizität – es sei zu viel, zu laut und die Stadt verkomme zum Museum.
Hier wird bewusst nur eine Seite der Medaille betrachtet und die wünschenswerten Effekte
des Tourismus bleiben unerwähnt. Stellt sich die Frage: Wie stände es um Bamberg ohne den Tourismus? Gäste und Besucher bringen alljährlich über 220 Millionen Euro in die Stadt. Viel Geld, das nicht nur dem Hotels und Gaststätten Einnahmen beschert. Wie sähe es im Einzelhandel, bei Dienstleistern und Kultureinrichtungen ohne dieses enorme Einnahmepotential aus. Viele Geschäfte wären auf Dauer nicht überlebensfähig, Taxifahrer und Gästeführer erleiden massive Einkommensverluste, Museen verzeichnen dramatische Besuchereinbrüche. Und die Bamberger selbst? Würden sie die lebendige Innenstadt nicht schmerzlichst missen und ein ausblutendes Gastronomie- und Kulturangebot wollen? Das allerwichtigste aber ist: Der Tourismus generiert und sichert Tausende von Arbeitsplätzen, die zu großen Teilen wegbrächen. In der Folge blieben damit auch Anreize für Investoren aus und in der einst lebendigen Stadt häufen sich marode Bauten und Leerstände –Tristesse macht sich breit.
Die Zeiten haben sich geändert, Bamberg ist nicht mehr das verschlafene Städtchen des letzten Jahrhunderts. Der Tourismus ist wesentlicher Impulsgeber für eine lebendige Innenstadt. Er ist einer der Faktoren, der die Entwicklung und das Image der Stadt befördert. Bamberg braucht den Tourismus, der überwiegend Nutzeneffekte mit sich bringt. Dabei das rechte Maß zu finden, ist ein permanenter Prozess, der aber nicht auf dem Rücken der Besucher diskutiert und ausgetragen werden darf.
Wir bekennen uns zu einem weltoffenen Bamberg. Wir bekennen uns zu einer gastfreundlichen Stadt, die ihren Besuchern Wertschätzung signalisiert und entgegenbringt. Wir bekennen uns zum „pro Tourismus“ in Bamberg. Um dem Nachdruck zu verleihen, fordern wir Organisationen wie Akteure aus Hotellerie, Gastronomie, Kultureinrichtungen, Einzelhandel sowie Gästeführer auf, aktiv, offensiv und unmissverständlich ihre positive Einstellung zum Tourismus kund zu tun. Wenn unsere Gäste und Besucher ein deutliches und vielfaches Willkommenssignal empfangen, werden sie weiterhin und gerne nach Bamberg kommen – allen Unkenrufen zum Trotz.“