Jahresbericht 2023 des BAMBERG Tourismus & Kongress Service

2023 war das Jahr, in dem der Tourismus nach den Corona-Jahren endgültig wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Auch dieses Jahr war von etlichen Krisen und Katastrophen geprägt, von der Energiekrise über die hohe Inflationsrate, den Fachkräftemangel und Streiks bis hin zu den schrecklichen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten. Aber keine dieser Krisen hat den Tourismus so gravierend beeinflusst wie seinerzeit Corona. Das Reisen war den Menschen nun offenbar wieder ein großes Bedürfnis.

Die amtliche Statistik des Jahres 2023

Und so beginnt der Jahresbericht 2023 mit den Übernachtungszahlen, die eine sehr starke Entwicklung dokumentieren.

Zusammen erzielten Bamberg und das Bamberger Land im vergangenen Jahr 1.196.495 Übernachtungen und übertrumpfen damit das letzte Vor-Coronajahr 2019 deutlich um fast 57.000 Übernachtungen.

Die Übernachtungszahlen in der Stadt belaufen sich auf 807.294, eine Steigerung von 11 % auf das Ergebnis des Vorjahres. Im Bamberger Land wurden 389.201 Übernachtungen generiert, ein Plus von 3 % gegenüber dem Ergebnis von 2022. Ein Ergebnis, das umso bedeutsamer erscheint, wenn man bedenkt, dass mit dem gleich zu Jahresbeginn geschlossenen Hotel Schloss Reichmannsdorf ein Haus mit 75 Zimmern aus der Statistik gefallen ist. 

Der Anteil Reisender aus dem Ausland stieg im vergangenen Jahr besonders stark an, um 22 % in der Stadt und um 11 % im Bamberger Land. Insgesamt liegt der Anteil ausländischer Gäste wieder bei 14 %. Stadt und Land gemeinsam betrachtet führen die Niederländer die Statistik mit fast 23.000 Übernachtungen an. In der Stadt sind neben den Niederlanden die USA, Polen und Österreich die stärksten Quellmärkte, im Landkreis teilen sich Bulgarien, Polen und Österreich die Plätze 2 bis 4. 

Die Bettenauslastung verbesserte sich im Vergleich zu 2022 noch einmal deutlich: 52,6 % in der Stadt und 35,9 % im Bamberger Land. Die Aufenthaltsdauer lag im Bamberger Land im Schnitt bei 2,2 Nächten, in der Stadt bei 1,9.

Eine solche Erholung des touristischen Kerngeschäfts der Übernachtung auf ein höheres Niveau als 2019 ist keine Selbstverständlichkeit. Auf ganz Deutschland bezogen und auch für Bayern insgesamt wurde das 2019er Niveau noch nicht wieder erreicht, allein Franken ist eine der Regionen, die das 2019er Ergebnis getoppt haben.

Das bedeutet für Bamberg und das Bamberger Land zunächst einmal nur, dass die Gäste in nennenswerter Anzahl wieder da sind. Aber wie gestaltet sich die Wertschöpfung für den BAMBERG Tourismus & Kongress Service?

Vertriebs- und Umsatzentwicklungen

Starten wir mit unserem wichtigsten Geschäftszweig, den Stadtführungen für Gruppen. Unser umsatzstärkstes Segment schaffte eine immense Steigerung von 30 % gegenüber 2022 und erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe von 844.318 €. Insgesamt 7.480 Führungen wurden im vergangenen Jahr gebucht, rund 290.000 Gäste erfuhren auf diesem Wege die Geschichte und die Geschichten unserer Stadt und der Region. Das sind immer noch über 1.000 Führungen weniger als vor Corona, aber angesichts der landesweit anhaltenden Schwäche im Gruppensegment ein beachtliches Ergebnis.

Auch unsere Gruppenprogramme erfuhren eine Steigerung um 40 % auf ein Umsatzvolumen von 129.088 €. Beliebteste Programme waren das „Bamberger BierSchmecker®Erlebnis“ mit 80 Buchungen und 1.415 Teilnehmenden sowie „Bamberg entdecken“ mit 56 Buchungen und 1.918 Teilnehmenden. Mit Gruppenbausteinen und der Vermittlung von Partnerleistungen konnten wir weitere 45.846 € Umsatz generieren.

Der Umsatz mit Pauschalreisen lag bei 103.286 € und 126 Reisen, und damit beinahe 35 % unter dem Ergebnis von 2022. Beliebteste Reisen waren mit je 30 Buchungen „Bett und Karte“ und „Die Sonntagsreise“, knapp gefolgt von der „BierSchmecker®Reise“ mit 28 Buchungen.

Die Anzahl der öffentlichen Führungen „Faszination Weltkulturerbe“, „Erlebnis Gärtnerstadt“ und „Leidenschaft für Gerstensaft“, zu der sich unsere Gäste in der Tourist Info oder über die Onlinebuchung Einzeltickets kaufen können, betrug 1.836.

Der Verkauf von Souvenirs und Büchern vor Ort in der Tourist Info konnte weiter gesteigert werden und erbrachte Umsätze in Höhe von 85.000 €.

Zum zweiten Jahr in Folge bilden die Eigenprodukte des TKS – BAMBERGcard, öffentliche Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“, BierSchmecker®Tour, Gärtnerstadtführung und der bierhistorische Rundgang „Leidenschaft für Gerstensaft“ – das erfolgreichste Geschäftsfeld. Mit einer weiteren Steigerung von 17 % zu 2022 liegt der operative Gewinn für 2023 bei 153.000 €.

Onlinebuchbarkeit

Die Bedeutung der Onlinebuchbarkeit für Tickets und Angebote kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Durch die Fortsetzung der 2022 begonnenen Kampagne „Buch dein Ticket!“ wurde dieser Vertriebsweg noch einmal deutlich ausgeweitet. Auch das Buchungswidget auf den Seiten unserer Partner, die Verbreitung der Buchungsstrecke per QR-Code in allen Werbemitteln und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit der weltweit agierenden Plattform GetYourGuide trugen dazu bei, den Onlinevertrieb weiter anzukurbeln.

Budget

Anhaltende Sparmaßnahmen in allen Bereichen und die vorgenannten beachtlichen Steigerungen von Umsatz und Gewinn haben 2023 einen ausgeglichenen Haushaltsabschluss ermöglicht. Von unseren Gesamtausgaben von 1,586 Mio. € haben wir 842.662 € selbst erwirtschaftet. Somit liegt unsere Refinanzierungsquote für 2023 wieder bei guten 53 %.

Allerdings bleibt auch für das Jahr 2023 festzustellen, dass unsere Marketingausgaben nach wie vor nur bei der Hälfte von vor Corona liegen. Damit können wir das berühmte Grundrauschen aufrechterhalten, müssen uns aber auf sehr gezielte, kostengünstige und kreative Maßnahmen beschränken.

Wir befinden uns als kommunale Tourismusorganisationen mitten im Wandel von einer reinen Destinationsmarketingorganisation zu einer Destinationsmanagementorganisation. Das bedeutet, dass immer mehr Aufgaben erfüllt werden müssen, bei denen keine Refinanzierung möglich ist. Zunehmend müssen wir den Tourismus lenkende und entzerrende Maßnahmen vornehmen und neue Themen und alternative Areale erschließen. Das bleibt bei einem derartig schmalen Marketingbudget auf Dauer eine große Herausforderung.

Auch der hohe Tarifabschluss im öffentlichen Dienst schränkt die budgetären Möglichkeiten ein, ist die Arbeit als Tourismusorganisation traditionell doch sehr personalintensiv. Aber, und das sei an dieser Stelle explizit gesagt: Unsere Mitarbeitenden sind unser A und O. Sie sind es, die als engagierte Dienstleister für Bamberg, für unsere Gäste und für unsere Partner arbeiten, und sie sind jeden Cent ihres Gehalts – und auch jeden Cent mehr – wert!

Maßnahmen des Jahres 2023 – eine Auswahl

30 Jahre Welterbe

Das übergreifende Themenjahr 2023 war das 30-jährige Jubiläum der Ernennung Bambergs zum Welterbe. In enger Abstimmung mit dem Zentrum Welterbe Bamberg haben wir das Jubiläumsjahr in unseren Broschüren, auf der Website, in diversen Social Media Posts sowie in der Medienarbeit aufgegriffen. Neben der Vermarktung der Jubiläums-Veranstaltungen haben wir dieses Jahr zum Anlass genommen, den historischen Hintergrund des Welterbetitels und die Bedeutung der Bamberger Altstadt sowie die drei Teile des Welterbes in den Mittelpunkt unseres Storytellings zu stellen. Auch unsere Kooperationspartner haben dieses Thema und unsere Features dazu vielfach aufgegriffen und unsere Maßnahmenwirksamkeit noch deutlich vergrößert.

Winter im Welterbe

Erstmals haben wir keine Broschüre mehr, die sich ausschließlich den Themen Krippen und Weihnachten widmet. Die neue Winterbroschüre hat den Winter als eigene touristische Jahreszeit in den Fokus genommen. Die neue Broschüre zeigt unseren Gästen, dass Bamberg und das Bamberger Land auch im Winter eine hochattraktive Reisedestination ist und durch einen großen Reigen an Kunst- und Kulturangeboten auch in dieser eher ruhigen Zeit eine Reise wert ist, womit wir eine Alternative zum stark frequentierten Sommer aufzeigen.

Auch die Kooperation der Fränkischen Städte unterstützt diese Themenausweitung und hat im Laufe des Winters 2023 Aufnahmen für einen Imagefilm gemacht, der dann 2024 erstmals diese Zeit mit stimmungsvollen Aufnahmen gezielt bewerben wird.

Broschürenportfolio

Erstmals erschien der BAMBERGER – jährliches Magazin und Imagebroschüre in einem – 2023 in Kombination mit den Führungen, Reiseangeboten und Pauschalen für Gruppen und Einzelreisende und erschließt damit das Cross-Selling-Potential dieser Kombination. Auch die Öffnung für Werbung durch Partner erbrachte eine gute Refinanzierung der Produktionskosten.

Damit haben wir als Basisbroschüren nur noch vier Produkte: Den BAMBERGER, die Kulinarikbroschüre, den A3-Stadtplan mit Stadt- und Umlandplan und die Erlebnisbroschüre mit Erlebnisangeboten, Museen und Kultur- sowie Ausflugsangeboten.

Alle größeren Broschüren des TKS des Jahres 2023 sind auf holzfreiem FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Unsere Auflagen orientieren sich an dem tatsächlichen Bedarf, nur selten müssen wir am Ende eines Jahres geringe Mengen veraltetes Material wegwerfen. Und wenn, fließt dies in die Berechnung der Auflagen des Folgejahres wieder mit ein.    

Die ganze Palette unserer Broschüren steht auf der Website zum Download und alternativ zur Bestellung zur Verfügung.

Gästeführer*innen

Genau drei Jahre nach der letzten Ausbildungsrunde für Gästeführer*innen startete Ende 2022 der Ausbildungsjahrgang 2022/23, der sich im März 2023 einer schriftlichen und mündlichen Prüfung stellte. 17 neue Gästeführer*innen sind seitdem neu in den Kreis der rund 90 zertifizierten BAMBERG-Gästeführer*innen aufgenommen worden, genau rechtzeitig zum Start der Führungssaison.     

Merchandising

Die prägnante Bamberg-Silhouette, die seit Jahren etliche unserer eigenen Souvenirs ziert, wurde 2023 auf neue Produkte aufgebracht und erfreut sich weiter großer Beliebtheit als Erkennungsmarke. Ein Auto-Sticker, T-Shirts und Hoodies sowie eine Duftkerze sind neu ins gebrandete Portfolio dazu gekommen. Viele Geschenkideen gibt es auch im ausgeweiteten Online-Shop, das Komplettsortiment im Shop vor Ort in der Tourist Info.

E-Bike-Ladeschrank

Ein Meilenstein für die Fahrradstadt Bamberg ist der neue Schließfächer-Ladeschrank mit je zwei Steckdosen und einem USB-Anschluss für E-Bike-Akkus direkt an der Tourist Info. Hier können seit September 2023 Fahrradtouristen, die mit E-Bikes unterwegs sind, ihre Akkus gegen eine kleine Gebühr von 2 € mit 100% Ökostrom der Stadtwerke Bamberg aufladen und während der Ladezeit sicher verwahren. Ein Förderprojekt des staatlichen Tourismusprogramms „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft“ und der Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg haben dies ermöglicht.  

Kommunikation

Rund 24 Pressereisen fanden 2023 in Bamberg statt mit Journalist*innen, Blogger*innen und Influencer*innen gleichermaßen. Sie kamen aus Deutschland, Niederlande, Italien, Kroatien, Ungarn, Österreich, Polen, USA, China und Kanada. Aus diesen Studienreisen entstanden Zeitungsartikel (online wie Print), Social-Media Posts, Fernseh-Beiträge und Podcasts.

Besondere Aufmerksamkeit fanden die Themen der DZT-Jahreskampagne „UNESCO Welterbestätten“ in Verbindung mit „Nachhaltigem Reisen“, so dass folgende Recherchewünsche oftmals im Mittelpunkt der Medien standen: Die Gärtnerstadt, Nachhaltigkeit, Aktivtourismus, Kulinarik, Bierkultur, Brauereien, Natur, UNESCO Welterbe, Weihnachtskrippen, Erlebnisangebote, Hexenprozesse in Bamberg, der Bamberger Hain.

Die Zahl der Empfänger des Newsletters für Endkunden, die „gästeinfo“, wurde 2023 um über 500 Empfänger auf 4.143 gesteigert.

Website

Die Website ist nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt unserer Kommunikation zum Kunden und mittlerweile auch starke Vertriebsplattform dank der Onlinebuchbarkeit und vielen Querverbindungen der nutzerstärksten Seiten. Aufgrund eines Wechsels von google analytics zu einem neuen Statistik-System können wir für 2023 keine Gesamtnutzerzahlen auswerten. Allerdings gibt es obendrein Erfahrungswerte und Studien, die die Verluste der erfassbaren Nutzer*innen aufgrund der Cookie-Consent-Buttons auf bis zu 50 – 60 % taxieren, insofern stellt sich für die Zukunft die Frage nach belastbaren Nutzerzahlen.

Social Media

Regelmäßige Redaktionssitzungen und Posts haben auch 2023 die Fangemeinde auf Facebook und Instagram weiter vergrößert. Schwerpunktthemen waren 2023: „Klöster, Kirchen, Pilgerwege“, „Mal eben Bamberg erleben“ und „Der perfekte Tag für …“. So wurde die Aufmerksamkeit der Follower auf eine Vielzahl an Themen gelenkt.

Touristische Kooperationen

Der Erfolg des Jahres 2023 fußt auch auf der guten Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk touristischer Partner. Allen voran sei hier das Tourismus-Team des Landkreises Bamberg angeführt, mit denen wir vertrauensvoll, professionell und erfolgreich unsere schon 2010 begonnene Tourismuskooperation fortgeführt haben. Erstmals haben wir bei der Präsentation des Übernachtungsergebnisses 2022 die gemeinsame Zahl von Stadt und Land in den Mittelpunkt der Pressemeldung gestellt und damit unsere gemeinsame Destination „Bamberg und das Bamberger Land“ auch nach innen nochmal deutlich gemacht. Frankentourismus, die Fränkischen Städte, die Burgenstraße, Bayern Tourismus und der Verein der deutschen Welterbestätten, wie auch der Steigerwald sind weiterhin unsere wichtigen Partner, die uns eine Marktpräsenz ermöglichen, die wir allein unmöglich erreichen würden. Auch die lose Kooperation auf der Ebene der bayerischen Welterbestätten wurde 2023 mit einer gemeinsamen Seite fortgeführt.

Das Motto „Gemeinsam sind wir stärker!“ gilt im Tourismus ganz besonders, der solidarische Zusammenhalt und der offene Austausch untereinander sind die großen Stärken unserer Branche.

In eigener Sache:

Über die ganzen Coronajahre haben wir personelle Engpässe und Renteneintritte von Kolleg*innen vielfach überbrückt, gedehnt, geschoben und intern irgendwie kompensiert, auch aus finanziellen Gründen. Nun aber, da der Tourismus wieder auf hohen Touren lief, war es dringend notwendig, alle Stellen endgültig wieder zu besetzen und die Kolleg*innen zu entlasten. Wir haben im Laufe des Jahres 2023 qualifizierte Kolleg*innen hinzugewonnen und sind derzeit in der glücklichen Lage, alle unsere Planstellen wieder besetzt zu haben und folglich in den einzelnen Teams wieder so arbeiten zu können, wie es zur Erfüllung unserer Aufgaben erforderlich und unabdingbar ist. In Zeiten des Fachkräftemangels keine Selbstverständlichkeit.

Ausblick – Nachhaltiger Tourismus

Gemeinsam mit unseren vielen Partnern und den touristischen Leistungsträgern vor Ort, in Bamberg und im Bamberger Land haben wir den Tourismus 2023 wieder in die Erfolgsspur gebracht. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen und die guten Umsätze stärken uns nun für die Herausforderungen des Jahres 2024. Wir machen uns auf den Weg zu mehr nachhaltigem Tourismus – ökonomisch erfolgreich, ökologisch orientiert und sozial verträglich. Derzeit entwickeln wir den ersten Entwurf unseres neuen Leitbilds, das wir im ersten Halbjahr mit dem Stadtrat, mit der Branche und im Rahmen einer Bürgerbeteiligung öffentlich diskutieren wollen. Im November 2024 planen wir einen Tag des Tourismus, an dem wir das abgestimmte Leitbild vorstellen und den Tourismus mit all seinen Facetten der einheimischen Bevölkerung präsentieren wollen. Denn wir sind überzeugt, dass der Tourismus gut für Bamberg und das Bamberger Land ist, und davon wollen wir die Menschen überzeugen.

Dass Tourismus eine Branche ist, die Menschen und Völker friedlich verbindet, den Horizont weiten und Toleranz lehren kann, gehört zu unserem Grundverständnis und ist in diesen Zeiten wichtiger denn je.

Das Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit, und viele unserer Mitmenschen bedürfen des Reisens daher dringend!Mark Twain: “The Innocents Abroad”, 1869

Nur wenige Sprüche reifen so gut, dass sie 155 Jahre nach ihrer Entstehung so trefflich in die Zeit passen….

Bamberg will’s wissen

Bamberg unterstützt die Stadt München bei ihrer Popularklage gegen das Verbot der Übernachtungssteuer.

Besser bekannt ist diese Abgabe ja als „Bettensteuer“ und ist seit Jahren bundesweit in vielen Städten eingeführt und bedeutet für Gäste, dass sie je Übernachtung noch einen Euro oder zwei oder drei abdrücken müssen, die der jeweilige Beherbergungsbetrieb dann an die Kommune abführt. Aus persönlicher Erfahrung würde ich behaupten, dass man das in den allermeisten Fällen völlig klaglos zahlt und für sich einfach so obendrauf rechnet, bzw. man rechnet es eigentlich gar nicht wirklich obendrauf, sondern zahlt es einfach, da es sich ja doch im niedrigen Eurobereich bewegt. Generellen Einschätzungen zufolge würde die Einführung einer Abgabe in diesem niedrigen Euro-Bereich keine Reiseentscheidung derart beeinflussen, dass auf die Reise verzichtet wird. Das Argument der Staatsregierung, dass die nun wieder positive Entwicklung im Tourismus dadurch unmittelbar abgewürgt werden würde, können wir unserer Einschätzung nach nicht nachvollziehen. Wermutstropfen wäre die zusätzliche Bürokratie für die Betriebe, aber vielleicht könnte hier die zunehmende Digitalisierung zu einer Vereinfachung beitragen.

Von den 16 deutschen Bundesländern haben 15 Bundesländer die Möglichkeit, diese Abgabe bei sich einzuführen. In Bayern ist diese Abgabe seit Jahrzehnten nicht erlaubt im Kommunalen Abgabegesetz, auch KAG genannt. Verschiedentliche Vorstöße, hier Bewegung reinzubringen, sind bislang gescheitert. Die alternative „Fremdenverkehrsabgabe“ wäre gemäß § 6 des KAG zwar erlaubt, bringt aber erhebliche Bürokratie mit sich und belastet die komplette örtliche Wirtschaft aller Branchen, die im weitesten Sinne, also auch indirekt, von Touristen profitieren, massiv und wird daher nicht als geeignete Alternative gesehen. Die Bettensteuer belastet gezielt alle Übernachtungsgäste, die nicht aus geschäftlichen Gründen unterwegs sind. Die Tagesgäste fallen in diesem Fall allerdings weiter durch das Raster, weil sie einfach ungleich schwerer zu erfassen sind.

Nun gibt es seit dem 22. März 2022 ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Beschwerden gegen die Bettensteuer als grundsätzlich unberechtigt eingestuft hat. Die Stadt München hat daraufhin sofort gehandelt und versucht, die Bettensteuer per Stadtratsbeschluss einzuführen. Als Reaktion auf diesen neuerlichen Vorstoß der Landeshauptstadt München hat die Staatsregierung, die weiter bei ihrer ablehnenden Haltung bleibt, auch auf Intervention des DEHOGA Bayern, nun zusätzlich zum „ohnehin nicht-erlaubt-Sein“ ein explizites Verbot einer Übernachtungssteuer in das KAG aufnehmen lassen. 

Gegen genau dieses Verbot und die ablehnende Haltung der Staatsregierung sowie gegen den Eingriff in die Steuerhoheit der Kommunen will die Stadt München nun vorgehen und strebt eine Popularklage gegen den Freistaat an. Die Stadt München will damit eine Möglichkeit der Refinanzierung ihrer Ausgaben für den Tourismus auf juristischem Weg erreichen. Die Stadt München hat hierfür die Unterstützung weiterer Kommunen erhalten, unter anderem ist es Bamberg, das sich an der Klage beteiligen wird. In Bamberg befasst sich kommende Woche am 27.6. der Finanzsenat mit diesem Vorgehen.

Dies ist seitens der Stadt Bamberg noch keine Vorentscheidung über die Einführung einer Bettensteuer. Wir stehen hierzu bereits mit unseren örtlichen Vertretern und Vertreterinnen des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA im Gespräch und haben vereinbart, dass konkrete Überlegungen angesichts der weiteren Herausforderungen, die das Gastgewerbe aktuell beschäftigen, noch Zeit haben, denn eine solche Klage kann durchaus mehrere Jahre dauern. Aber wir wollen unbedingt mit unseren Partnern aus den Beherbergungsbetrieben rechtzeitig die verschiedenen Perspektiven miteinander abgleichen, so die aktuelle Absprache mit unserm DEHOGA vor Ort.

Es geht bei dieser Beteiligung an der Popularklage in erster Linie um die grundsätzliche Erzielung einer rechtlichen Freigabe der Übernachtungsabgabe für die Kommunen innerhalb des KAG.

Das Engagement bayerischer Kommunen für den Tourismus ist eine freiwillige Leistung, deren Fortbestand aufgrund der teilweise sehr angespannten Haushaltslage der Kommunen als immer größere Herausforderung wahrgenommen wird. Es geht darum, die Kosten für ein effektives Tourismusmarketing aufzubringen, bzw. ein den Tourismus lenkendes Tourismusmanagement zu finanzieren und die erforderliche touristisch relevante Infrastruktur, von der Einheimische wie Gäste gleichermaßen profitieren, auf dem erforderlichen Stand zu halten. Ohne attraktive Infrastruktur leidet das Angebot und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus in Bayern. 

Auf dem Weg zu nachhaltigem Tourismus

„Nachhaltige Destinationsentwicklung in Bayern“

Vortrag von Christian Nordhorn, Bayern Tourismus Marketing GmbH,

mit anschließender Podiumsdiskussion zur Entwicklung in Bamberg

25. April 2023, 18.00 – 20.00 Uhr

     Tagungsraum des BAMBERG Tourismus & Kongress Service

          Geyerswörthstraße 5, 96047 Bamberg

Begleiten Sie uns auf diesem Weg, den wir gemeinsam für Stadt und Land gehen wollen!

Auf dem Podium erwarten Sie nach dem Vortrag

  • Ulrike Siebenhaar, Referentin für Kultur, Welterbe und Tourismus
  • Bruno Kellner, Erster Bürgermeister Rattelsdorf und Stellv. Landrat
  • Joachim Kastner, Kreisvorsitzender DEHOGA Bamberg, Hotel Schloss Burgellern
  • Christian Nordhorn, Bayern Tourismus Marketing GmbH
  • Diana Büttner, Komm. Leiterin Zentrum Welterbe Bamberg
  • Michael Heger, Tourismusdirektor Bamberg

Moderieren wird die Podiumsdiskussion Prof. Dr. Marc Redepenning von der Uni Bamberg.

Bitte melden Sie sich formlos per E-Mail über info@bamberg.info an.

Vielen Dank!

Corona ade!

Es ist mir eine Freude, gerade in diesem in den letzten drei Jahren zum Corona-Blog mutierten Tourismus-Blog zu verkünden, dass es mit dem heutigen Tage in Bayern keine, ich wiederhole: k e i n e Corona-Maßnahmen mehr gibt. Und dass die 17. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ebenfalls zum 1.3.2023 ausgelaufen ist.

Hier der Auszug aus der Kabinettssitzung:

Ab 1. März in Bayern keine Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger durch Corona-Verordnungen und -Allgemeinverfügungen des bayerischen Gesundheitsministeriums mehr

Ab Mittwoch, 1. März, gibt es in Bayern keine Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger durch Corona-Verordnungen und Corona-Allgemeinverfügungen des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege mehr. Auf die Regeln kann nun verzichtet werden – dank einer hohen Immunität in der Bevölkerung, wirksamer antiviraler Medikamente und Impfungen, die vor schweren Verläufen einer Corona-Infektion schützen.
Die Bundesregierung setzt die vom Bund bislang angeordneten Testnachweiserfordernisse zum 1. März vorzeitig aus. In der Folge kann auch die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die zuletzt nur noch landesrechtliche Ausnahmen von den bundesrechtlichen Testnachweiserfordernissen enthalten hatte, zum 1. März aufgehoben werden.
Die letzten bundesrechtlichen Regelungen zur Maskenpflicht etwa für Besucher in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden jedoch erst mit Ablauf des 7. April 2023 aufgehoben. Krankenhäuser und Pflege-Einrichtungen können darüber hinaus weiterhin von ihrem Hausrecht Gebrauch machen
.“

Wer es zur Sicherheit nochmal auf der Seite des Gesundheitsministeriums nachlesen möchte, klickt hier.

Und für die Historiker unter uns: Das hier war die erste Erwähnung von Corona auf diesem Blog am 16.3.2020. Klang dramatisch! Trotzdem glaubten wir, dass es im April wieder vorbei ist …

Ich schreibe also jetzt – Achtung! – zum letzten Mal, das Wörtchen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und plane, dieses Wort nun für etliche Jahre aus meinem aktiven Vokabular zu streichen!

Over and out!

Jahresbericht 2022 des BAMBERG Tourismus & Kongress Service

Je nachdem, welchen Monat man als Referenzpunkt wählt, fällt das Urteil über das Jahr 2022 höchst unterschiedlich aus. Es ist kaum zu glauben, dass wir Anfang 2022 noch solche Übersichten hier benötigten mit den jeweils gültigen Regelungen für Kulturveranstaltungen, Restaurantbesuche, Übernachtungen, Geschäfte, Friseure, den ÖPNV und vieles mehr! 2G, 2G+, 3G+, 3G, geimpft, nicht geimpft, Masken, tagesaktuelle negative Schnelltests – vor einem Jahr war das noch Alltag:   

So gesehen haben wir es im vergangenen Jahr doch ganz schön weit gebracht und zumindest Corona hinter uns gelassen. Die Corona-Variante Omikron und die stetig steigende Impfquote waren die Game-Changer. Ab Ende Februar ’22 wurden Schritt für Schritt die Beschränkungen aufgehoben, aus 2G+ wurde 2G, aus 3G+ wurde 3G, Schankwirtschaften und Diskotheken durften unter Auflagen öffnen, mit Impfschutz war Vieles einfacher zugänglich, auch Live-Musik war wieder möglich. Die Infektionsschutzgesetze wurden in rascher Folge immer wieder überarbeitet und angepasst. Der Gleichtakt von Bund und Ländern kam zwar aus dem Tritt, ein Flickenteppich an länderspezifisch unterschiedlichen Regelungen war die Folge, aber die Richtung war klar: eine Lockerung und Aufhebung der schärfsten Maßnahmen war nur noch eine Frage der Zeit. Gleichzeitig schnellte allerdings die Zahl der Erkrankungen im beruflichen und privaten Umfeld nach oben, und damit die Zahl derer, die sich zuhause isolieren mussten. Selbst wir mussten 2022 zweimal die Tourist Info schließen, weil uns schlicht die Mitarbeitenden gefehlt haben.

Am 29. März 2022 war es schließlich soweit: Alle Maßnahmen fielen auf einmal weg. Lediglich die FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV und in klinischen und pflegerischen Einrichtungen blieb bestehen. Am 12. Mai wurden schlussendlich alle Rahmenkonzeptionen aufgehoben, neben den Infektionsschutzgesetzen lange Zeit die Leitlinien für alles Handeln von Kultureinrichtungen, Restaurants, Hotels, Museen und vielen anderen Betrieben. Auch unser Testzentrum im Tagungsraum schloss ab Ostern die Pforten.

All das ist gefühlt weit weg und erfolgreich verdrängt. Denn eine weitere Katastrophe hat uns 2022 heimgesucht und dem Jahr seinen Stempel aufgedrückt: Putins Krieg gegen die Ukraine mitsamt allem menschlichen Leid und der furchtbaren Vernichtung von Leben und Werten, Gütern und Zuversicht. Und mit dem Krieg kam auch die Energiekrise samt Inflation und Warenknappheit, und irgendwie kam gleichzeitig auch der heftige Fachkräfte- und Personalmangel auf. Mitten in die Verbesserung der Coronalage stolperten wir also am 24. Februar in diese neue Multikrise, die natürlich auch wieder Auswirkungen auf den Tourismus hatte, denn nichts ist wirksamer als das Gift der Unsicherheit, um die Menschen von ihren Plänen für Reisen und Freizeit abzuhalten. Allerdings traten die schlimmsten Szenarien, was die Energiekrise betraf, dank diverser Maßnahmen hierzulande vorerst nicht ein. Immense Kostensteigerungen in fast allen Zulieferer-Branchen für den Tourismus und der eklatante Personalmangel blieben aber ein Problem.

Die Übernachtungsstatistik

Ab Ostern konnte also tatsächlich eine touristische Saison beginnen. Und als ob die Menschen es jetzt wirklich wissen wollten, brachte bereits der Juni 2022 einen neuen Übernachtungsrekord mit sich, der den letzten Vor-Corona-Juni im Jahr 2019 in den Schatten stellte. Diese Entwicklung hielt sich den ganzen Sommer über, Monat für Monat entpuppte sich als bester Monat jemals. Am Ende des Jahres 2022 bleibt festzustellen, dass die Menschen trotz aller Krisen und dem Nachhall von Corona wieder reisen! Wir kommen aufs Jahr gesehen fast an die 2019er Übernachtungsergebnisse heran. Mit 726.250 Übernachtungen im Stadtgebiet Bamberg und 378.270 Übernachtungen im Bamberger Land, blicken wir 2022 zusammen auf 1.104.520 Übernachtungen. Das kann sich wirklich sehen lassen, ein Plus bei den städtischen Übernachtungen von + 57,2 % auf 2021 und nur noch ein minimaler Verlust auf 2019 von – 3,6 %. Ähnlich im Bamberger Land, ein Plus von + 36,7 % auf 2021 und ein leichtes Minus von – 2,2 % auf 2019. Auch die Bettenauslastung liegt wieder bei 49,4 % in der Stadt und bei 32,9 % im Bamberger Land, in beiden Fällen fast wieder auf 2019er Niveau. Der Anteil ausländischer Reisender hat deutlich zugelegt und in der Stadt mit 13,7 % aller Übernachtungen und im Landkreis mit 10,8 % auch wieder zu den Zahlen von vor Corona aufgeschlossen. Die wichtigsten Auslandsmärkte waren für Bamberg die Niederlande, die USA und Polen sowie auf den Plätzen vier bis sechs Österreich, Schweiz und Italien. Im Bamberger Land steht ebenfalls die Niederlande an der Spitze, gefolgt von Bulgarien, Österreich und Polen.

Ein schöner Erfolg ist die Erhöhung der Aufenthaltsdauer im Bamberger Land, die mit 2,3 Nächten 21 % über dem Jahre 2019 liegt.

Die Freude über diese Zahlen ist kein Gieren nach Rekordzahlen nach dem Motto „immer höher, schneller, weiter“, sondern einfach nur die Freude darüber, dass wir alle unserem Beruf wieder nachgehen können, und uns die Gäste treu geblieben sind und gerne wiederkommen. Diese Erholung ist zu großen Teilen den Einzelreisenden zu verdanken, denn Gruppen sind nach wie vor bei weitem nicht so präsent wie vor Corona. Dafür haben unsere Angebote für Einzelreisende tatsächlich Rekorde erzielt und einiges von dem Verlust im Gruppengeschäft wieder wettgemacht. Einiges, aber nicht alles.

Vertriebs- und Umsatzentwicklungen

Wenden wir uns also den Umsätzen des vergangenen Jahres zu.

Starten wir mit unserem wichtigsten Geschäftszweig, den Stadtführungen für Gruppen. Traditionell unser umsatzstärkstes Segment mit einem Umsatzvolumen aus Vor-Corona-Zeiten von über 900.000 €. Die Erholung ist 2022 spürbar. Mit 647.136 € haben wir den Umsatz von 2021 mehr als verdoppelt, aber wir liegen damit immer noch nur bei 71 % der Vor-Corona-Zeit. Insgesamt verbuchten wir 6.202 Führungen statt 8.772 im Jahr 2019 und sind damit auf ähnlichem Niveau wie 2002. Das Gruppengeschäft leidet immer noch an den Folgen von Corona und an der Zurückhaltung der Menschen, in größeren Gruppen durch die Lande zu reisen.

Auch bei unseren Gruppenprogrammen ist das eklatant. Zwar haben wir den Umsatz gegenüber 2021 mit 91.422 € um das Viereinhalbfache steigern können, landen damit aber immer noch bei nur knapp der Hälfte von 2019.

Pauschalen galten an sich als Corona-Gewinner, denn die Kunden können sich bei Pauschalen darauf verlassen, mit ihrem haftenden Veranstalter einen festen Ansprechpartner zu haben, der bei Umbuchungen, Stornierungen und plötzlich eintretenden Absagen qua Gesetz immer greifbar ist. Entsprechend erholte sich dieses Segment 2022 und erbrachte mit einem Umsatz von 158.954 € eine Steigerung um +83 % auf das Vorjahr. Unsere Pauschalen sind aber mit nur 73 % des Umsatzes von 2019 auch noch nicht zu alter Hochform aufgelaufen.

Die Anzahl der öffentlichen Führungen „Faszination Weltkulturerbe“ für Einzelreisende lag mit respektablen 1.718 sogar ein paar Führungen über der Zahl von 2019.

Der Verkauf von Souvenirs und Büchern sowie Tickets vor Ort in der Tourist Info konnte sich weiter steigern und ist mit 287.796,94 € wieder auf einem hervorragenden Niveau. Wobei man auch hier merkt, dass der Online-Verkauf boomt und die Gäste schon vorbereitet und mit allerlei Tickets ausgestattet in die Tourist Info kommen und sich dann vor Ort weitere Tipps und Anregungen holen.

Was den operativen Gewinn anbetrifft ist erstmals der Bereich der Eigenprodukte, also BAMBERGcard, öffentliche Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“, BierSchmecker®Tour, Gärtnerstadtführung und der bierhistorische Rundgang „Leidenschaft für Gerstensaft“ mit nie dagewesenen 130.000 € zum erfolgreichsten Geschäftsfeld geworden. Das war früher mit großem Abstand der Bereich der Gruppenstadtführungen (Gewinn 2019: 179.000 €, 2022 nur eine Erholung auf 106.000 €). Auch hier zeigt sich, dass das positive Resümee des Jahres 2022 zu großen Teilen von Individualtouristen getragen wurde.        

Am Verhalten der Menschen hat sich also etwas verändert. Die Kurzfristigkeit der Buchungen, die häufigen Umbuchungen und Stornierungen, die allgemein nach wie vor spürbare Zurückhaltung bei Angeboten, die im Gruppenkontext stattfinden, all das hat das touristische Geschehen für uns und unsere Partner verändert. Noch ergibt sich kein klares Bild, welche dieser Veränderung sich verstetigen. Allein die Orientierung an einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis scheint sich als erster klarer post-Corona-Trend zu verfestigen.  
   

Erfolgsmodell Onlinebuchung

2021 hatten wir in unserem Buchungssystem als Pilot zunächst die Eigenprodukte des TKS in die Onlinebuchbarkeit überführt und später den ersten externen Partner eingebunden. Nachdem dies mit großem Erfolg lief, haben wir 2022 alle Partner der Erlebnisangebote mit eingebunden, so dass wir im Jahr 2022 erstmals unser ganzes, vielfältiges Portfolio an Angeboten und Führungen online verkaufen konnten. Die Partner konnten die Onlinebuchbarkeit ihrer Tickets per Widget auf ihren eigenen Seiten einbinden. Mit einer großen Kampagne „Buch Dein Ticket!“ haben wir diese neue und umfassende Onlinebuchbarkeit von Erlebnisangeboten auf allen uns verfügbaren Medien und Kanälen und über unsere touristischen Kooperationspartner aller Ebenen beworben. Allen Leistungsträgern haben wir 2022 ein Promotionpaket zur Verfügung gestellt zur Bewerbung. Innerhalb eines Jahres konnten wir so den Umsatz über die Onlinebuchung vervierfachen! Eine Steigerung von 88.000 € auf 350.000 € stellt eine immense Entwicklung dar. Es ist keine reine Verlagerung. Wir erreichen mit der Onlinebuchung auch eine neue Kundengruppe, die sonst überhaupt nichts gekauft hätte.

Unser Buchungssystem ist leistungsfähig und hat im Laufe der Jahre eine Komplexität erreicht, die selbst die erfahrensten Programmierer an die Grenzen ihrer Fähigkeit bringt. Mitten in der Saison war auf einmal ein größerer Umbau der Hintergrundstruktur erforderlich und ließ sich nicht mehr verschieben. Im laufenden Hochbetrieb in einem komplexen System größere Veränderungen vorzunehmen war ein gewagtes Vorhaben und hat das Team der Abteilung Incoming & Digitales stark beschäftigt. Aber ein funktionierendes Buchungssystem für alle unsere Geschäftszweige ist das A und O unseres Betriebs, so dass wir sehr viel Energie in diesen Umbau gesteckt haben, und auch Anfang 2023 beschäftigt uns dieses Projekt noch.

Budgetfragen

Mit 46.000 € aus den 2021er Rücklagen in Höhe von 60.000 € konnten wir den drohenden Verlust im schwierigen Haushaltsjahr 2022 ausgleichen. Dank weiter massiver Einsparungen, v.a. im Marketingbereich, und der positiven Umsatzentwicklung ist dies kein schlechtes Ergebnis für ein weiterhin von diversen Krisen gebeuteltes Jahr. Von unseren Gesamtausgaben von 1,5 Mio € haben wir 739.000 € selbst erwirtschaftet, somit liegt unsere Refinanzierungsquote für 2022 wieder bei 49 %.

Es ist dennoch nicht zu leugnen, dass die budgetären Kalamitäten der vergangenen Jahre Lücken in unser Budget gerissen haben, die es uns schwermachen, unseren Aufgaben vollumfänglich gerecht zu werden. Ein Marketingetat, der nur noch ein Drittel von früher beträgt, zwingt zu einer Beschränkung auf kostengünstige Maßnahmen aus dem eigenen Haus und Beteiligungen an wenigen Gemeinschaftskampagnen unserer touristischen Partner. Das geht aktuell noch gut, weil unsere starken Partner wie FrankenTourismus, BayernTourismus, der Steigerwald, die Burgenstraße und die UNESCO-Welterbestätten uns trotzdem mittransportieren und wir so überall das berühmte Grundrauschen aufrechterhalten können. Aber lenkendes Handeln durch das Setzen eigener Themen, durch Entzerrung über das Bespielen alternativer Areale und Themen – das ist kaum mehr möglich. Weitere Kürzungen bei unserer Lebensader, dem Buchungssystem oder der Website sind nicht vertretbar, bzw. wären kontraproduktiv. Unser Personal ist natürlich der teuerste Posten in unserem Budget. Aber Tourismus ist nun mal eine Dienstleistung, und unser Personal ist uns tatsächlich teuer, teuer im Sinne von wertvoll. Denn der TKS ist ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten, die seit Jahren eine Spitzenarbeit leisten. Sie sind es, die für Bamberg und das Bamberger Land arbeiten, Ideen generieren und umsetzen, Buchungen abwickeln, Produkte kreieren, alle Daten pflegen, beraten, verkaufen und kommunizieren.

Maßnahmen des Jahres 2022 – eine Auswahl

Top Themen 2022

Das übergreifende Themenjahr war 2022 das E.T.A. Hoffmann Jahr. Bamberg beging den 200. Todestag des romantischen Dichters, Komponisten und Multitalents mit einem Reigen an Kulturveranstaltungen und Ausstellungen. Seitens des TKS wurde dies mit öffentlichen Führungen und intensiver Medienarbeit begleitet. Ein eigenes Feature und die regelmäßige Beleuchtung immer neuer Aspekte rund um E.T.A. Hoffmann erzielten große mediale Aufmerksamkeit und auch Journalisten-Studienreisen eigens auf Hoffmanns Spuren in Bamberg. 

Aber auch die Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz waren ein medialer Schwerpunkt unserer Arbeit. Hier leistete unser Medienportal hervorragende Dienste mit Bildmaterial und Texten. Dank zahlreicher Newsletterbeiträge und Presseberichten sowie der Weitergabe an die Mediendienste unserer Partner konnte eine hohe Medienpräsenz dieses Themas erwirkt werden. Eine eigene Führung zu den Fenstern wurde ebenfalls aufgelegt und ist am Markt buchbar.  

Social Media

Die Kommunikation über unsere Social – Media – Kanäle Instagram und Facebook erfuhr 2022 eine deutliche Steigerung und Professionalisierung durch ein gemeinsames Redaktionsteam aus Stadt und Land. Regelmäßig und kontinuierlich kommunizierten wir mit unseren Gästen und Freunden Bambergs über Posts und Stories mit einem Mix aus Unterhaltung und Information aus Bamberg und dem Bamberger Land. Der Content reicht von klassischen Veranstaltungs-Posts, Ausstellungen, Rad- und Wandertipps bis hin zu mehrwöchigen Themen-Kampagnen.

2022 gab es folgende Schwerpunkte im Contentbereich:

  • E.T.A.-Hofmann-Jahr 2022 (Theaterstücke von ETA Hoffmann, Sonderausstellung im Hoffmann Haus, Sonderkonzert der Symphoniker am Todestag, Rosengarten-Serenaden, die Ausstellung in der Staatsbibliothek „Unheimlich fantastisch“, Führungen und die E.T.A. Hoffmann Nacht)
  • Themenkampagne „Museumsführer“ (Vorstellung der Museen in Stadt und Landkreis Bamberg)
  • Themenkampagne „Kultur on Tour“ (Vorstellung der verschiedenen Erlebnisangebote 2022 in Stadt und Landkreis Bamberg)
  • Themenkampagne „Schloss für heute!“ (Vorstellung der Schlösser in Stadt und Landkreis Bamberg)
  • Themenkampagne „Kellerkulinarik“ (sprachliche Einführung in die fränkische „Keller-Kulinarik“ vom Gerupften, über Ziebeleskäs, bis hin zur Brotzeit „mit Musik“)
  • Themenkampagne „Der perfekte Sommertag“ (Aktivitäten-Vorschläge für Familien und Best-Ager)
  • Themenkampagne „Bambergs Theater“ (Vorstellung der verschiedenen Theater in Bamberg)
  • Themenkampagne „Krippen-Zeit in Bamberg“ (Vorstellung der Krippen in Stadt und Landkreis Bamberg)

Broschürenportfolio

Mit der neuen Broschüre „Kulinarisches in und um Bamberg“ haben wir endlich auch das Nachfolgeprodukt für die Restaurantdarstellung im alten Erlebnisführer auf den Markt gebracht. Unter Beteiligung vieler Partner erschien diese handliche Broschüre im DINlang-Format zum Saisonauftakt 2022 erstmalig und zeigt unseren Gästen die Vielfalt der kulinarischen Anbieter und Spezialitäten, Restaurants, Cafés, Brauereigaststätten und auch der Selbstvermarkter auf.  

Die ganze Palette unserer Broschüren steht auf der Website zum Download und alternativ zur Bestellung zur Verfügung.

VGN Sommer

2022 bot sich uns die Chance, beim VGN-Sommer mitzumachen. Ein medial flächendeckend im VGN-Gebiet beworbenes Gewinnspiel, an dem fünf Städte mit einer spannenden, eigens dafür kreierten Rallye für je 500 Gewinner*innen teilnehmen konnten.  Im Sinne der Entzerrung haben wir die Gärtnerstadt zum geheimen Ziel dieser Kampagne gemacht und so einige hundert Menschen auf den Spuren des Gärtnerstadtrundwegs durch Bamberg geschickt, mit eigenen Kniffelaufgaben und Rätseln. Am Ende stand der Besuch des Gärtner- und Häckermuseums als Belohnung.    

Nachhaltigkeit

FrankenTourismus drehte in allen 16 touristischen Gebieten Frankens je einen professionellen Clip zum Thema Nachhaltigkeit. Im Clip des Steigerwaldes tauchte Bamberg mehrmals auf, unter anderem mit dem E-Mobilitätsangebot omu und der Gärtnerstadt. Auch in Vorbereitung auf das Themenjahr zur Nachhaltigkeit der Deutschen Zentrale für Tourismus wurden Aufnahmen in der Gärtnerstadt gemacht, inklusive einer Drohnenbefliegung. Unser nachhaltiges Angebot der BAMBERGcard, die 3 Tage ÖPNV-Nutzung miteinschließt, wurde durch die Einführung des 9-Euro-Tickets erstaunlicherweise kaum beeinflusst. 

Merchandising

Bunte Büroklammern in Form des Alten Rathauses, einer Bamberger Zwiebel, des Bamberger Reiters und eines Bierkruges erfreuen erstaunlich viele Besucher*innen und sind zu einem beliebten Mitbringsel geworden, ebenso sind die bunten Klammern als give-away für Multiplikatoren perfekt einsetzbar.

Das Alte Rathaus wurde als Holzbausatz im Streichholzschächtelchen verwirklicht und ist in kürzester Zeit zu einem kleinen Verkaufsschlager geworden.

Auch neu sind Wertgutscheine, die für alle Produkte und Angebote, auch Reisen, des TKS eingesetzt werden können. Pünktlich zur Weihnachtszeit 2022 kamen sie auf den Markt und ermöglichten so das perfekte last-minute Geschenk für die Kurzentschlossenen, mit offener Wunscherfüllung für die Beschenkten.

Viele Geschenkideen bieten der ausgeweitete Online-Shop und der Shop vor Ort in der Tourist Info.

Kommunikation

Rund 20 Pressereisen fanden 2022 in Bamberg statt. Wir konnten über das Jahr hinweg Journalisten und Influencer aus aller Welt als Gäste in Bamberg begrüßen: aus Deutschland, Spanien, den USA, Brasilien, Schweiz, Dänemark, England, Österreich, Frankreich, Italien, Polen und aus den Niederlanden. Aus diesen Studienreisen entstanden Zeitungsartikel (online wie Print), Social-Media Posts, Fernseh-Beiträge und Podcasts.

Themen der Journalisten / Influencer waren u.a.: Nachhaltigkeit, Aktivtourismus, Bambergs jüdische Vergangenheit und Gegenwart, Kulinarik, Bierkultur, Brauereien, Natur, UNESCO Welterbe, ETA Hoffmanns Spuren in Bamberg, Burgen, Weihnachtskrippen, Erlebnisangebote, Hexenprozesse in Bamberg, der Bamberger Hain.

Website

Auch wir haben noch einmal nachgebessert 2022 beim Cookie-Consent-Button, weitere Dienste wie You tube oder open street map werden nur noch nach aktiver Freischaltung durch die Nutzerinnen und Nutzer aktiviert. Das bedeutet, die statistische Erfassung unserer Nutzungszahlen steht weiterhin unter dem Vorbehalt, dass wir ein geschätztes Drittel an Nutzungen überhaupt nicht erfassen können. Die Tendenz ist aber dennoch deutlich herauszulesen: Mit 541.780 Nutzerinnen und Nutzern konnten wir eine Steigerung um 47 % feststellen, auch die 2.537.566 abgerufenen Seiten sind 49 % mehr als 2021. Durch die Verortung der Onlinebuchung an prominenten Stellen ist die Seite noch verkaufsorientierter geworden.

Touristische Kooperationen

Auch im Jahr 2022 waren unsere touristischen Kooperationspartner unsere Lebensader. Dem unschätzbaren Wert ihrer Arbeit verdanken wir eine Marktpräsenz, die wir sonst nie hätten. Wir erhalten so viel mehr an Marketingpower als wir mit unseren Mitgliedsbeiträgen und Werbeumlagen investieren. Frankentourismus, die Fränkischen Städte, die Burgenstraße, Bayern Tourismus und der Verein der deutschen Welterbestätten, wie auch der Steigerwald sind hier unsere wichtigsten Partner. Erstmals haben wir uns auch auf der Ebene der bayerischen Welterbestätten lose zusammengeschlossen, haben eine gemeinsame Seite aufgebaut und sind mit einem kleinen Maßnahmenpaket in die Kommunikation eingestiegen.

Das Motto „Gemeinsam sind wir stärker!“ gilt im Tourismus nach wie vor, der solidarische Zusammenhalt und der offene Austausch untereinander ist eine der großen Stärken unserer Branche.

Die Tourismuskooperation mit dem Bamberger Land ist in diesem Zusammenhang schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie kaum mehr unter dem Überbegriff „Kooperationen“ aufgeführt werden kann. Alle unsere Broschüren und der komplette Website-Auftritt bewerben die gemeinsame Destination „Bamberg und das Bamberger Land“. Gerade Social Media ist in hohem Maße für Stadt und Land gleichermaßen gut einsetzbar, das gemeinsame Redaktionsteam leistet hier hervorragende Arbeit.

Nach Corona konnten wir auch die Tradition der Produktschulungsfahrten in den Landkreis wieder aufnehmen. Durch die Vertiefung der Produktkenntnis der Mitarbeitenden wird die tägliche Beratungsarbeit optimiert. Der gute und kurze Draht unter den Beteiligten des Steuerungskreises macht die Zusammenarbeit so erfolgreich, die Vielfalt und Vielzahl an Themen, die vermarktet und kommuniziert werden, stärken die Positionierung als gemeinsame Destination.     

Ausblick

Am Schluss bleibt nur noch, unseren Partnern vor Ort, in Bamberg und im Bamberger Land, ein großes Dankeschön auszusprechen. Wir alle zusammen haben es geschafft, aus schweren Zeiten heraus das vergangene Jahr halbwegs zum Guten zu wenden. Das Engagement unserer Partner der Erlebnisangebote, in der Hotellerie, in der Gastronomie, bei den Gästeführerinnen und Gästeführern, im Einzelhandel, bei Initiativen, Verbänden und Kooperationen hat uns alle gestärkt und hat dazu beigetragen, dass wir uns nun mit dem Jahr 2022 im Rücken den Herausforderungen des Jahres 2023 widmen können. Herausforderungen, die uns wieder Vieles abnötigen werden, denen wir aber immerhin durch aktives Angehen begegnen können, und nicht nur in einer reaktiv passiven oder gar destruktiven Rolle, wie leider allzu oft in den letzten drei Jahren.

Packen wir‘s also an!

Gäste unterstützen das Welterbe

Welterbe_Euros1: Übergabe der Tourismus-Euros mit Drittem Bürgermeister Wolfgang Metzner (von links), Tourismusdirektor Michael Heger, Stephanie Weiß und Doris Maaß vom Sprecherrat der zertifizierten Bamberger Gästeführerinnen und Gästeführer, Karin Hummel und Claudia Schelbert vom Stiftungsmanagement der Stadt Bamberg, Dr. Peter Ruderich (Sprecherrat) sowie Dr. Eva Schurr von den Museen der Stadt Bamberg. Foto: Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Gerhard Beck

Alljährlich spenden der BAMBERG Tourismus & Kongress Service (TKS) und die Gemeinschaft der zertifizierten Gästeführerinnen und Gästeführer einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Stadtführungen der Stiftung Weltkulturerbe Bamberg und den Museen der Stadt Bamberg. Die Gäste der Stadt tragen somit unmittelbar zum Erhalt des Welterbes bei. Im vergangenen Jahr sind aus dem „Welterbe-Euro“ und dem „Welterbe-Fünfer“ insgesamt 31.244 Euro zusammengekommen.

Den „Welterbe-Euro“ gibt es schon seit 2011. Von jedem regulär verkauften Ticket der täglichen Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“ geht ein Euro an die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg, die mit ihren Projekten den Erhalt von Baudenkmälern ermöglicht, Kulturprojekte fördert und auch den Erwerb von Kulturgütern sowie die Bewusstseinsbildung für die Belange des Welterbes unterstützt. 2022 summierte sich der Betrag auf 16.624 Euro.

Unterstützung des „Bamberger Modells“

2017 wurde zusätzlich der „Welterbe-Fünfer“ bei allen Gruppenführungen eingeführt, so dass je gebuchter Führung ein direkter Rückfluss von 5 Euro in die Stadt erfolgt. Von diesem Geld erhält die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg 75 Prozent zur Unterstützung des „Bamberger Modells“, das Bürgerinnen und Bürgern finanzielle Hilfe bei der Sanierung ihrer denkmalgeschützten Gebäude bietet. Die restlichen 25 Prozent erhalten die Museen der Stadt Bamberg für den Ankauf bzw. für die Restaurierung von Kunstgegenständen. In diesem Jahr will das Historische Museum die Kopie des berühmten Rembrandt-Gemäldes „Die Anatomie des Dr. Tulp“ in der Fassung des Schweizer Künstlers Willy Fries aus dem Jahre 1904 restaurieren, damit es dann in die Ausstellung „100 Meisterwerke“ integriert werden kann. 2022 kamen über den „Welterbe-Fünfer“ 14.620 Euro zusammen.

Insgesamt sind durch diese Spenden seit 2011 bzw. 2017 fast 300.000 Euro von den Besucherinnen und Besuchern an die beiden Bamberger Institutionen geflossen. Die Beteiligten, die sich am 2. Februar zur Scheckübergabe in den Räumen des TKS getroffen haben, freuten sich, dass nach den beiden mageren Corona-Jahren nun wieder Gelder in erheblichem Umfang zusammengekommen sind.

330 Millionen Euro Bruttoumsatz

Generell profitiert die Stadt sehr stark von den Geldern, die Gäste aus Deutschland und aller Welt in Bamberg ausgeben. 330 Millionen Euro Bruttoumsatz generiert der Tourismus Jahr für Jahr in Bamberg, so die letzte Studie auf Basis der Kennzahlen 2017. 124 Millionen Euro stammen von den Übernachtungsgästen, 206 Millionen Euro von den Tagesgästen. Letztere geben im Schnitt 26 Euro pro Tag aus, die Übernachtungsgäste bis zu 170 Euro.

Ganz oben im Bild der Scheckübergabe zu sehen (von links): Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner, Tourismusdirektor Michael Heger, Stephanie Weiß und Doris Maaß vom Sprecherrat der zertifizierten Bamberger Gästeführerinnen und Gästeführer, Karin Hummel und Claudia Schelbert vom Stiftungsmanagement der Stadt Bamberg, Dr. Peter Ruderich (Sprecherrat) sowie Dr. Eva Schurr von den Museen der Stadt Bamberg. Foto: Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Gerhard Beck  

Wir machen Urlaub!

Nein, nicht wie Sie denken! Wir bleiben schon da, keine Sorge! Aber die Mehrdeutigkeit ist durchaus beabsichtigt.

Ich möchte Ihnen heute eine neue Kampagne der Bayern Tourismus Marketing GmbH (kurz liebevoll BayTM genannt) vorstellen, die ich ziemlich gut finde. Die BayTM lanciert nämlich ab heute mit etlichen Partnern eine groß angelegte Kampagne, die die „Macher*innen“ des Tourismus im Mittelpunkt haben. Die Menschen also, die in der Hotellerie, in der Gastronomie, als Guides, als Ranger oder als Kulturschaffende arbeiten und so die Lebensqualität für uns alle aufrechterhalten. Nicht nur für die Gäste. Für die auch, aber eben nicht nur für sie. Denn wir alle genießen doch die Früchte ihrer Arbeit, wenn wir essen gehen, woanders übernachten, Kultur erleben, Führungen mitmachen. Egal, welche Angebote wir wahrnehmen – es stecken immer Menschen dahinter. Das macht den Tourismus ja aus!

Die Imagekampagne „Wir machen Urlaub“ ist also mal ein bisschen was anderes. Denn sie richtet sich ausdrücklich an die, die bereist werden, an die Einheimischen, an die, die hier leben. Und es ist auch als großer Dank gedacht für all diejenigen, die in Berufen arbeiten, die dem Tourismus zuzuordnen sind – die „Urlaubsmacher*innen“ eben. Die Kampagne soll zeigen, dass der Tourismus nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, sondern auch für eine hohe Lebensqualität sorgt. Und äußerst attraktive Arbeitgeber gebiert.

„Ohne dich …“ ist das Motto der Kampagne, die viele verschiedene Berufe zeigt, und zum Nachdenken anregt, „was wäre wenn …“ es all diese Menschen und ihre Jobs nicht gäbe! „Der Tourismus bringt Wertschöpfung weit über die Tourismusbranche hinaus. Der Tourismus sichert Arbeitsplätze auch in Branchen, an die man nicht gleich denkt, und schafft so eine Infrastruktur, die den Einheimischen eine höhere Lebensqualität beschert“, so die BayTM. Zudem bietet die Tourismusbranche – jenseits von weltweiten Großseuchen, deren letzte Zuckungen wir hoffentlich jetzt wirklich nur noch im Rückspiegel sehen! – sichere und gute Arbeitsplätze mit Sinn und Erfüllung, mit viel sozialer Interaktion und menschlichen Begegnungen.

Dieser Fokus auf touristische Arbeitgeber macht diese Kampagne auch zu einem möglichen Werbeträger für Sie als Arbeitgeber. Bringen Sie sich mit ein bei dieser Kampagne. Auf der Website kann man sich präsentieren und um Fachkräfte werben.

Es gibt eine Vielzahl an Motiven, die in Form von Anzeigen- und Plakatwerbung, analog und digital, präsentiert werden. Über QR-Codes gelangt man dann zu dem „Herzstück der Kampagne“ – der Webseite die-tourismusbranche.bayern. Hier stellen sich Vertreterinnen und Vertreter der Tourismusbranche in ihrer ganzen Vielfalt vor. Zahlreiche weitere „Urlaubsmacher*innen“ gibt es dort dann zum Kennenlernen, sie werden in kurzen Interviews und Portraits vorgestellt und erzählen von ihren Jobs, ihrer Liebe dazu und wie sich ihre Arbeit auf das Leben daheim und auf die ganze Bevölkerung positiv auswirkt.

Fast möchte ich sagen, am Ende dieser Werbung für unsere Branche müsste dann nur noch ein schnell dahingesprochenes „Zu Chancen und Nebenwirkungen lesen Sie die Erlebnisbroschüren und fragen Sie Ihren Wirt oder Touristiker!“ kommen.

Die Kampagne? Find‘ ich gut!

Alle Kampagnenmotive schon mal zum Reinschnuppern – Für Medien gilt die Sperrfrist 18.1.2023, 15.00 Uhr

Präsentieren Sie sich im BAMBERGER!

2023 ist noch keine vier Tage alt, und schon können wir eine Neuerung verkünden, die Ihnen eine ganz neue Werbemöglichkeit bietet. Wir legen in diesem Jahr den BAMBERGER, unser hochwertiges Imagemagazin für Bamberg und das Bamberger Land, mit unserem Verkaufskatalog zusammen. Und erstmals öffnen wir diesen neuen BAMBERGER für Werbung.

Der BAMBERGER ist unser Print-Magazin, das zu Reisen nach Bamberg inspiriert und die Vorzüge aus Stadt und Land in redaktionellen Artikeln und Beiträgen präsentiert. Der BAMBERGER macht Lust auf Reisen, der BAMBERGER zeigt die Vielfalt der Themen in Bamberg und im Bamberger Land. Der solitäre Reisekatalog hingegen war in den vergangenen Jahren die praktische Planungshilfe für unsere Kunden für Pauschalreisen, Gruppenangebote, Ausflüge, Führungen und einzelne Erlebnisangebote. Durch die Vereinigung dieser beiden Printprodukte bieten wir unseren Kunden Inspiration und konkrete Angebote gleichzeitig an. Wir erzählen die Geschichten Bambergs und zeigen die ganze Bandbreite an Kunst und Kultur, Kulinarik und Natur – und wie diese Themen unmittelbar in Produktform erlebbar werden.

Diese Broschüre wird ganzjährig für Marketingaktionen eingesetzt, an Kunden verschickt, in der Tourist Info ausgelegt, von unseren Kooperationspartnern mit vertrieben, und auf Messen und Verkaufsförderungsaktionen präsentiert. In diesem neuen BAMBERGER halten wir ausgesuchte Flächen für Anzeigen unserer Partner und touristischer Betriebe vor. Werden Sie Teil unserer Visitenkarte und nutzen Sie das redaktionelle Umfeld eines hochwertigen und beliebten Magazins für Ihre Werbung.

Nähere Informationen und die Ausschreibungsunterlagen für Ihre Buchung finden Sie im folgenden Dokument:

Den BAMBERGER und den Reisekatalog in ihrer je alten Fassung finden Sie in unserem Downloadbereich unter www.bamberg.info/downloads.

Machen Sie mit und präsentieren Sie sich mit uns zusammen im neuen Jahr!

Wir benötigen Ihre Rückmeldung bis spätestens Mittwoch, 11. Januar 2023!

Energiesparen und eine Halbjahresbilanz

Wie auch schon 2020 und 2021 genießen viele von uns in diesen Tagen, wie alle anderen Menschen auch, auf Teufel komm raus die Leichtigkeit des Sommers. Wir reisen, erholen uns, machen Ausflüge, gehen essen, erleben was. Corona? Krieg? Strom- und Gaspreise? Ach, lass mir doch wenigstens diesen Sommer noch! Das Hier und Jetzt genießen!

Aber im Grunde unseres Herzens wissen wir, dass sich diese Leichtigkeit schneller verflüchtigen wird als ein Dolomiti in der Sommersonne. Als Touristiker sind wir alle schon wieder am Rotieren, denn angesichts der rasant steigenden Energie- und Rohstoffkosten, der Personalknappheit und einer anzunehmenden Rückkehr der einen oder anderen Coronamaßnahme ab Herbst müssen wir unsere Geschäftsprozesse und das ganze Geschäftsmodell schon wieder neu erfinden und vom Kopf auf die Füße stellen und von den Füßen wieder auf den Kopf. Zu vieles hat sich grundlegend geändert, der Planungshorizont hat sich wieder einmal zerschossen. Hintergrundgespräche mit Hoteliers und Gastronomen haben uns darin bestärkt, dass wir in der Planung langfristig kaum mehr mit halbwegs sicheren Fixpreisen arbeiten können, zu volatil ist die Lage für alle Beteiligten. Aber kann man alles – mit Risikoaufschlag – an den Kunden weitergeben? Oder selber schlucken nach zweieinhalb Jahren Corona? Wie soll das gehen?

Ja, der Juni 2022 ist der beste Juni aller Zeiten, was die offiziellen Übernachtungszahlen vom Statistischen Landesamt anbetrifft: Mit 82.492 Übernachtungen ist der Juni 2022 um +11,2 % besser als der letzte Vor-Corona-Juni 2019. Und das Übernachtungsdefizit im aufgelaufenen Zeitraum Januar bis Juni ist auf -9,3 % geschrumpft. Im Bamberger Land hängt der Juni nur noch mit -5,7 % hinter 2019 zurück, und für das laufende Jahr beträgt das Defizit noch -12,7 % gegenüber 2019.

Auch im Stadtbild und in der Tourist Info sieht man viele Menschen, die Stadt ist belebt und voll, Buchungen und Buchungsanfragen bewegen sich auf einem sehr guten Niveau. Aber das Geschäft im Hintergrund ist immer noch weit weg von normal. Auffällig ist nach wie vor die extreme Kurzfristigkeit der Buchungen und der dreimal so hohe Aufwand für jede einzelne Buchung, und gerade im Flusskreuzfahrergeschäft – aber nicht nur dort – viele, viele Umbuchungen und Stornierungen. Das sorgt im Hintergrund für viel Stress und deutlich mehr Arbeit, bei maximal gleichbleibendem Umsatz und sinkendem Gewinn. Das Defizit von 2021 lassen wir locker hinter uns, aber wie nah wir an ein ordentliches Jahr rankommen, das wird davon abhängen, wann die Ahnung des Endes der Leichtigkeit auch bei den Kunden ankommt, wann die Menschen kein Geld mehr für Reisen ausgeben können oder einfach nur nicht mehr gewillt sind, die Preissteigerungen mitzumachen.

Das mal als kleines Zwischenfazit des laufenden Jahres. Einen Anflug von Optimismus möchte ich nicht verhehlen, angesichts dieser Junizahlen und unseren Buchungen und Verkäufe der Sommermonate Juli und August und des bevorstehenden, normalerweise immer sehr starken Septembers. Aber für den kommenden Winter können wir einen kleinen Vorrat an Optimismus, der uns da durchträgt, auch brauchen.

Ich habe Ihnen aber doch eigentlich Informationen versprochen zur Energiefrage.

Also: Energie! Wir selbst haben auch schon unsere Außenbeleuchtung abgeschaltet und zittern den angekündigten 19 Grad Bürotemperatur entgegen. Auch die großen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind nicht mehr beleuchtet nachts. Atmosphärisch und ästhetisch nicht schön, aber in einer solchen Situation, in der die Gesellschaft zusammenstehen muss, und angesichts der drohenden Alternativen, einfach das Gebot der Stunde. Deswegen wollte ich Sie auf ein Webseminar hinweisen, das unser Partner FrankenTourismus beworben hat.

Das kostenlose Webseminar „Energieeffizienz und regenerative Energien für Gastronomie und Tourismus“ am 19.9.2022, 9.30 Uhr bis ca. 13.30 Uhr dürfte in dieser Hinsicht spannend werden. Das C.A.R.M.E.N.-Webseminar zeigt, wie touristische Leistungsträger kurzfristig Energie einsparen und sich mittelfristig mit heimischen Erneuerbaren Energien versorgen können. Über einen Livechat können die Teilnehmenden schriftlich ihre Fragen einreichen.

Hier geht’s zu weiteren Infos und zur Anmeldung für das Webseminar.

Ebenfalls haben uns die Kolleginnen und Kollegen von FrankenTourismus etliche Infos und Anlaufstellen rund um Fördermöglichkeiten und Energieeffizienz zusammengestellt, was ich ab hier gerne weitergebe, samt aller Links und Verknüpfungen:

Förderung durch das EEG

Zentrales Instrument für die Förderung der Erneuerbaren Energien in Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das EEG verpflichtet Netzbetreiber unter anderem, Strom aus regenerativen Energiequellen abzunehmen. Bei Anschluss einer Photovoltaik (PV)- oder Windenergie-Anlage an das Stromnetz kann eine EEG-Vergütung in Anspruch genommen werden, welche auf 20 Jahre zuzüglich des Inbetriebnahme-Jahres begrenzt ist. Die Förderung kann als Zahlung einer Einspeisevergütung, einer Marktprämie oder evtl. eines Mieterstromzuschlags erfolgen. Die Höhe der Vergütung ist dabei abhängig von der Gesamtleistung der Anlage, ggf. ist auch die Teilnahme an einer Ausschreibung erforderlich. Eine gute Übersicht zu den Förderfällen und -arten findet sich im Energie-Atlas Bayern unter dem Link: Förderfälle und -arten gemäß EEG 2021 in Bayern.

  • Allgemeine Links

Für aktuelle Informationen zu energetischen Förderprogrammen dürfen wir auf folgende Angebote hinweisen:

  • Landesförderung

Die Fördermöglichkeiten auf Landesebene sowohl durch das StMWi wie andere Ressorts finden sich in oben genanntem „Wegweiser für Energieprojekte in Bayern“ speziell für Unternehmen ab S. 41 ff. ausführlich und themenbezogen dargestellt. Für Erneuerbare-Energien-Anlagen kann insbesondere auf nachfolgende Förderungen hingewiesen werden:

  • Für KMU in Bayern, die in die Bereiche Energieeffizienz, Energieeinsparung und regenerative Energien investieren möchten, besteht die Möglichkeit der Finanzierungshilfe im Rahmen des Energiekreditprogramms der LfA Förderbank Bayern. Bezieht sich die Energieeffizienz auf das Firmengebäude, kommt das Energiekreditprogramm Gebäude – ebenfalls der LfA Förderbank Bayern – in Betracht. Nähere Informationen hierzu auch unter dem Link: https://www.stmwi.bayern.de/foerderungen/energiefoerderung/. Zuständig für den Programmvollzug ist die LfA Förderbank Bayern, die Ihnen auch gerne bei Rückfragen Auskunft erteilt (Link: https://lfa.de/website/de/foerderangebote/umweltschutz/index.php).
  • Mit dem Sonderprogramm „Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Unternehmen“ sollen im Rahmen der Bayerischen Regionalförderung Investitionsvorhaben von KMU gefördert werden, mit der zusätzlichen Voraussetzung, dass mit dem Vorhaben eine signifikante Reduzierung des Primärenergieverbrauchs verbunden ist. Die Förderkonditionen sind in der Richtlinie zur Durchführung des bayerischen regionalen Förderungsprogramms (BRF) bzw. im Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie im Beiblatt zum Sonderprogramm geregelt (Link: https://www.stmwi.bayern.de/foerderungen/regionalfoerderung/). Ansprechpartner für eine Förderung nach dem BRF sind ebenfalls die Bezirksregierungen.
  • Bundesförderung

In der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) (Wohngebäude, Nichtwohngebäude, Einzelmaßnahmen) (Link: BMWK – Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) (deutschland-machts-effizient.de) können bei Neubau und Sanierung u.a. auch stromerzeugende Anlagen wie z.B. PV und Stromspeicherung für die Eigenstromversorgung mitgefördert werden, wenn für diese Anlagen keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Form einer Einspeisevergütung in Anspruch genommen wird. Nähere Informationen, auch zu weiteren förderfähigen Maßnahmen, sowie die aktuellen Programmkonditionen finden sich auch unter den Links: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Bundesf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-effiziente-Geb%C3%A4ude/; BAFA – Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Wenn Sie eine BEG-Förderung in Erwägung ziehen, sollte ein Energieberater/eine Energieberaterin der Energieeffizienz-Expertenliste (Link: https://www.energie-effizienz-experten.de/) vorab eingebunden werden.

In dem Zusammenhang darf auch auf das Förderprogramm der KfW „Erneuerbare Energien – Standard“ (Programmnummer 270, Link: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/%C3%96ffentliche-Einrichtungen/Soziale-Organisationen-und-Vereine/Energie-und-Umwelt/Erneuerbare-Energien-Standard-(270)/) hingewiesen werden, in dem u.a. PV-Anlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen und Batteriespeicher durch zinsgünstige Kredite gefördert werden. Antragsberechtigt sind u.a. Unternehmen. Falls eine PV-Anlage umgesetzt wird, kann in diesem Programm die empfehlenswerte energetische Sanierung des Daches mitfinanziert werden. Sofern für die Anlagen eine Förderung nach dem EEG, dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz oder eine vergleichbare staatliche Förderung (zum Beispiel in Gestalt einer Einspeisevergütung) in Anspruch genommen wird, darf die Anlage nur mit einem KfW-Kredit ohne staatliche Beihilfen finanziert werden.

Einen Überblick über die Kredite und Zuschüsse der KfW für Unternehmen in Sachen Energie und Umwelt finden Sie unter dem Link: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/Energie-und-Umwelt/.

  • Ladesäulen

Auf folgende Fördermöglichkeiten zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wird aufmerksam gemacht:

Gästeführungsausbildung 2022/2023 – Basisinformation

Bamberg ist eine bedeutende Destination im deutschen und internationalen Tourismus. Ein wichtiger Baustein des Besuchserlebnisses sind auch im digitalen Zeitalter Stadtführungen. Bestens ausgebildete Guides können eine Führung in ein kulturhistorisches Highlight verwandeln und tragen durch ihre Themen- und Routenwahl auch zur Besucherlenkung bei.

Die „zertifizierten BAMBERG-Gästeführer/innen“ sind somit Repräsentanten unserer Stadt und prägen durch ihre Tätigkeit maßgeblich den Eindruck, den Besuchende mit nach Hause nehmen. Im Rahmen einer fundierten Ausbildung mit anerkannten Expertinnen und Experten ihres Gebietes bereiten wir Sie auf Ihre Tätigkeit vor, vermitteln Ihnen fundiertes Fachwissen sowie methodisch-didaktische Kenntnisse.

Bewerberprofil

Um den hohen Ansprüchen, die sich an Bamberger Gästeführer/innen stellen, gerecht zu werden, ist eine qualifizierte Ausbildung erforderlich. Die Tätigkeit als Gästeführer/in erfordert viele Voraussetzungen, unabdingbar sind dabei folgende Qualifikationen:

  • Sicheres Beherrschen und Führen in deutscher und englischer Sprache
  • Gepflegtes Erscheinungsbild
  • Sprachgewandtheit, Zuverlässigkeit und Organisationstalent
  • Grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten auch an Feiertagen sowie an Wochenenden
  • Gute Erreichbarkeit
  • Übernahme von Führungsaufträgen, die vom TKS vermittelt werden

Dauer und Form der Maßnahme

Die Ausbildung beginnt am 7. November 2022 und erstreckt sich über einen Zeitraum von 5 Monaten. Es sind insgesamt gut 100 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten vorgesehen, die in aller Regel am Montag und Mittwoch im Zeitfenster von 15.00 bis 18:15 Uhr bzw. 14:00 bis 17:15 Uhr stattfinden. In den Schulferien finden keine Schulungen statt.

Die eingesetzten Dozentinnen und Dozenten werden auf Basis eines detaillierten Ausbildungsplans die Kompetenzen für qualifizierte Gästeführungen vermitteln – von der spezifischen Wissensvermittlung über didaktische Elemente bis zum Auftreten vor der Gruppe.

Die Ausbildung endet mit der Verleihung der Zertifikate Ende März.

Gegebenenfalls findet die Gästeführungsausbildung zu den dann geltenden Corona-Bestimmungen statt.

Verfahren

Die Ausbildung erfolgt für eine begrenzte Teilnehmendenzahl. Interessenten müssen sich bis spätestens 10. Juli 2022 schriftlich beim TKS bewerben, welcher zeitnah die eingegangenen Bewerbungen sichtet und prüft.

Bei Nichtberücksichtigung einer Bewerbung wird dies dem Bewerbenden umgehend schriftlich mitgeteilt und die nach der Vorauswahl verbleibenden Bewerbenden werden zu einer gemeinsamen Vorstellungsrunde (voraussichtlich am 22. und am 26. Juli) eingeladen. Erst danach erfolgt die konkrete Auswahl der Schulungsteilnehmer/innen.

Prüfungen

Die Ausbildung wird mit einer theoretischen Prüfung (schriftlicher Wissenstest voraussichtlich am 6. oder 8. Februar 2023) und einer praktischen Prüfung in Form einer Probeführung (am 29. März 2023) beendet. Die Auswertung der Prüfungsbögen und die Bewertung der Probeführung obliegt einer Prüfungskommission.

Bei Nichtbestehen der schriftlichen Prüfung besteht kein Anspruch auf Teilnahme an der praktischen Prüfung. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen beider Prüfungsteile erhalten ein Zertifikat als „zertifizierte/r BAMBERG-Gästeführer/in“.

Kosten

Die Lehrgangskosten inklusive Anmeldegebühr und Unterlagen betragen insgesamt
790,- Euro. Davon werden 150,- Euro nach Abwicklung Ihrer ersten Führungen für den TKS im Jahr 2023 rückvergütet.

Die Kosten sind in Raten zu bezahlen. Die erste Rate in Höhe von 190,- Euro wird mit Abgabe der Teilnahmeerklärung zur Ausbildung fällig und zwei weitere Raten mit jeweils 300,- Euro fallen dann im Dezember 2022 und Februar 2023 an.

Eine entsprechende Rechnung geht Ihnen rechtzeitig vor Schulungsbeginn zu.

Eine Rückerstattung gezahlter Beträge erfolgt weder bei Abbruch der Schulungsteilnahme noch bei Nichtbestehen der Prüfungen.

Ihre Bewerbung

Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das folgende Formular, das Sie sich hier downloaden und als digitales pdf ausfüllen können. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Trauen Sie sich!

Und hier gäbe es auch diese Basisinformation noch einmal zum Herunterladen:

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